Præstø

Hafen bei Præstø

Zuletzt bearbeitet 02.02.2023 um 13:10 von NV Charts Team

Breite

55° 7’ 36.6” N

Länge

12° 2’ 44.4” O

Beschreibung

Idyllisch im Süden des Præstø Fjords gelegene Stadt mit ehem. Handelshafen und Stegen verschiedener Segelvereine.

NV. Hafenlotse

Navigation

Die Ansteuerung erfolgt über die betonnte, unbefeuerte Baggerrinne (Solltiefe 3,3 m). Das Fahrwasser ist streckenweise so schmal, dass größere Yachten nur unter Maschine fahren sollten. Die geringste Wassertiefe der Rinne (3,3 – 3,5m) liegt unmittelbar östlich vor Storeholm.

Die Ansteuerung von Præstø über das ca. 1,6m tiefe Fahrwasser westlich von Lilleholm ist nur mit Ortskenntnis zu empfehlen.

Liegeplätze

Am besten liegt man im ehemaligen Handelshafen (Gamlehavn), der mittlerweile der Sportschifffahrt zur Verfügung steht, ansonsten findet man auch freie Plätze an den Steganlagen (Wassertiefe 2-3m , grüne Schilder).

Ankerplatz: Im nördl. Præstø-Fjord sind viele Plätze, die man über das teilw. betonnte Fahrwasser zwischen Storeholm und Feddet erreicht, mit Vorsicht ist die Rinne mit 2,1m Tiefgang befahrbar. Außerhalb des Præstø Fjords, nördl. der Untiefe Fedhage und im Schutz der bewaldeten Halbinsel Feddet liegt ein Ankerplatz (6m), den man mit navigatorischer Umsicht auch nachts ansteuern kann.

Versorgung

Im verträumten Städtchen findet man gute Versorgungsmöglichkeiten (auch Brennstoff).

NV. Landgangslotse

Zwischen Wäldern und dem Præstø Fjord gelegen, hat die 3000 Einwohner zählende Provinzstadt abseits der Hauptverkehrsstraße (E4) einen besonderen Charme. Das Zentrum der Stadt wird von alten Gassen mit Fachwerkhäusern, Kaufmannshöfen und großen Packhäusern beherrscht. Auffallend viele Rankpflanzen schmücken die Altstadthäuser. Viele der Gebäude stammen aus dem 19. Jahrhundert. Das einzige noch erhaltene mittelalterliche Bauwerk ist die Kirche, obwohl Præstø schon 1321 urkundlich erwähnt wurde. Alle übrigen Häuser brannten jedoch ab. Danach (um 1750) bestimmte man, dass in Præstø kein Haus mehr mit Strohdach gebaut werden durfte.

Wie schon der Name andeutet (Præst – Pfarrer, Ø – Insel), lag die Stadt im Mittelalter auf einer vom Fjord und zwei Flussmündungen umgebenen Insel. Mit dem Festland war sie durch zwei Brücken verbunden, die heute noch als Straßennamen existieren: Vesterbro und Østerbro. Erst um 1800 ersetzte ein Damm die Brückenverbindungen. Pastoreninsel wurde der Ort genannt, weil er zunächst dem „Skovkloster“ bei Næstved gehörte und 1470 ein Antoniterkloster gestiftet wurde. Nach der Reformation im Jahr 1536 wurde das Kloster abgerissen und über 40 000 Mauersteine nach Kopenhagen gebracht, wo sie beim Bau des Kopenhagener Schlosses wieder verwendet wurden. In der Folgezeit prägte vor allem die Schifffahrt das Handelsleben. So nahmen die Bewohner der kleinen Stadt auch am Handel auf den Heringsmärkten in Skanør und Falsterbo teil.

Nachdem sich die Stadt von Bränden, Pest und Schwedenkriegen leidlich erholt hatte, wurde sie besonders schlimm von der Sturmflut im Jahr 1872 heimgesucht. Das Wasser stieg so hoch, dass die Wellen gegen das Dach des zweistöckigen Hafenspeichers schlugen.

Einen bescheidenen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte die Stadt nach dem Bau der Eisenbahnstrecke Præstø – Næstved um 1900. Die Bahnverbindung wurde 1961 wieder stillgelegt. Das ehemalige Bahnhofsgebäude, in dem heute die Post untergebracht ist, liegt am Halmtorvet (Strohmarkt).

Rund um den Hafen und den Stadtkern ist man sehr bemüht, das historische Stadtbild zu erhalten. So wurde das alte Zollamt am Hafen, nachdem es 1986 völlig abgebrannt war, im ursprünglichen Stil wieder aufgebaut. Auch die alten Speicher in der Nähe hat man restauriert. Auf der Anhöhe am Hafen steht eine Reihe sehenswerter Pavillons, die den Eigentümern einen hervorragenden Blick über den Hafen garantieren.

Über gepflasterte Straßen ist der Weg zur Haupteinkaufsstraße, der Adelgade, nicht weit. Dabei kommt man am 1823 erbauten Rathaus auf dem alten Marktplatz vorbei. Noch immer finden hier die Ratsversammlungen statt. In dem früher auch als Gerichts- und Arresthaus dienenden Gebäude wurde eine heute in Dänemark gebräuchliche Redensart geboren. Sie lautet: „Das sind die vergeudeten Worte Gottes an Balle Lars.“ Der zum Tode verurteilte Mörder Balle Lars – er hatte gegen Bezahlung eine Bauerswitwe umgebracht – war in einer Zelle des Rathauses eingesperrt, die es heute noch gibt. 21 Mal kam der Pfarrer Gielbøl zu dem Verurteilten, um den Mörder zur Reue zu bewegen. Der aber wollte von der Vergebung der Sünden und dem Christlichen Glauben nichts wissen. Nach der Hinrichtung schrieb der Pastor ein Buch mit dem besagten Titel, der gegenüber sturen Zeitgenossen zur Redensart wurde.

„In der Adelgade kann man den Einwohner vom Gast unterscheiden“ sagen die Præstøer. Der Grund ist einleuchtend: In die Bürgersteigplatten sind Namen „eingraviert“, die der Einheimische nicht mehr beachtet. Der Besucher aber schaut interessiert zu Boden. Weil der Gemeinde in den 60er Jahren die Mittel für die Bürgersteige fehlten, kam man auf die Idee, den Anliegern die Platten mit den Namen zu verkaufen.

Die Häuser auf dem Marktplatz stammen fast alle aus der Zeit um 1800. Noch 50 Jahre älter ist das Haus Nummer 20, das älteste Wohnhaus der Stadt. Abstecher in die Jomfrustræde, Rådhusstræde, Grønnegade und Torvestræde sind zu empfehlen. Darauf, dass der bekannte dänische Kirchenreformer und Gründer der Volkshochschulen, Nikolei Frederik Severin Grundtvig in der Torvestræde 7 gewohnt hat, ist man in Præstø stolz.

In der Nähe des alten Rathauses befindet sich das Puppenmuseum „den lille By“ (Grønnegade 14). Es ist in einem Fachwerkhaus aus dem Jahr 1789 untergebracht. Die einzigartige Ausstellung von Puppen und Puppenhäusern zeigt im Kleinen wie die Bürgerschaft des 18. Jahrhunderts wohnte.

Im nahe gelegenen Park „Klosternakken“ steht die Skulptur „Snaphanen“‚, die an den Kampf von Svend Gjønges Soldaten gegen die Schweden erinnert. Die Uniformen des Musikzuges von Præstø hat man den Uniformen dieser Soldaten (den Snaphanern) nachempfunden. Hinter dem Park liegt die Klosterkirche der Antonitermönche. Das besondere an ihr sind die beiden Kirchenschiffe mit je einem eigenen Altar.

Der Fußboden im nördlichen Kirchenschiff ist mit alten Grabsteinplatten bedeckt, von denen die älteste aus dem Jahr 1490 stammt.

„Das Dänische Feuerwehrmuseum“ im Havnevej 4 zeigt Löschfahrzeuge, die noch buchstäblich von Pferdestärken gezogen wurden. Außerdem ist das einstige Löschwerkzeug in dem alten Packhaus zu besichtigen. Hier befindet sich auch das Heimatmuseum.

Die Vorfahren von Hans Jörgen Knudsen gründeten im Røde-Led eine der ältesten Töpfereien in Dänemark. Die Straße ist etwa einen Kilometer vom Hafen entfernt. Neben neuen Stücken sind Töpferwaren und Keramik aus drei Generationen zu sehen.

Vom Hafen aus kann man zum 1671 errichteten Gut Nysø hinüberschauen. Das im holländischen Barock erbaute Schloss hat als Aufenthaltsort bedeutender Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler des 18. Jahrhunderts einen besonderen Stellenwert. Die Baronin Christine Stampe versammelte um sich so bekannte Größen wie Hans Christian Andersen, Nikolai Frederik Severin Grundtvig und Constantin Hansen. Ganz besonders hatte sie den Bildhauer Bertel Thorvaldsen ins Herz geschlossen. Nach dessen Heimkehr aus Rom 1838 gab sie ihm eine Freistadt auf Nysø. Im Kavaliersflügel ist ein kleines Museum eingerichtet, das eine Reihe seiner Werke zeigt, unter anderem eine ihn selbst darstellende Skulptur. Hauptgebäude und Park sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Fährt man von Præstø aus am Fjord entlang Richtung Faxe kommt man an einem Schild vorbei, das den Weg zum Wald „Broskov“ weist. Folgt man dieser Richtung, taucht bald der Wegweiser „Altertumsweg“ auf.

Nördlich des Strandsees „Evensø“ ist dieser aus der Zeit um 400 nach Christus stammende Weg zu finden. Im Mittelalter renoviert, besteht er aus Quadern sowie außergewöhnlich großen und flachen Steinen. Im nördlich gelegenen Storewald gibt es sechs große Hohlwege, die zeigen, dass immer dann ein neuer Weg angelegt wurde, wenn der alte nicht mehr zu gebrauchen war.

Wer im Præstø Fjord ankert, kann die Landzunge Feddet im Osten mit dem Beiboot aufsuchen. Es besteht die Möglichkeit die schmale Landzunge auf einem acht Kilometer langen Rundweg zu erwandern. Die Eichen und Buchenwälder, die einst auf Feddet standen, wurden in den Schwedenkriegen niedergebrannt. Heute sind große Teile des Gebietes mit Nadelwald bewachsen. Eines der wenigen Heide-Gebiete Dänemarks liegt auf der Ostseite der Landzunge. Das Areal ist mit Adlerfarn überwuchert.

Feddet ist als Zwischen- oder Endstation für die Zugvögel von großer Bedeutung. Daher sollte man sich nicht weit von den Wegen entfernen. Einer der besten Badestrände Dänemarks liegt an der Küste der Ostseite.

Wer nicht auf einen riesigen Campingplatz stoßen will, sollte das nördlichste Ende der Halbinsel meiden.

Hafeninformation

Max. Tiefe 2.9 m

Kontakt

Telefon +45 4059 8072
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Webseite https://vordingborg.dk/praestoe-havn/

Versorgung

Strom

Wasser

Toilette

Dusche

Restaurant

Kran

Geldautomat

Internet

Tankstelle

Einkaufen

Slipanlage

Öff. Verkehr

Fahrräder

Müll

Kommentare

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