Hammerhavnen

Hafen bei Allinge-Sandvig

Zuletzt bearbeitet 16.04.2024 um 16:01 von NV Charts Team

Breite

55° 16’ 41.5” N

Länge

14° 45’ 19.1” O

Beschreibung

Ehemaliger Verladehafen des stillgelegten Steinbruchs von Hammeren, heute Yachthafen und Nothafen für Fischereifahrzeuge.

NV. Hafenlotse

Navigation

Die Ansteuerung des befeuerten Hafens ist Tag und Nacht möglich. Sie erfolgt im weißen Sektor des Leuchtfeuers (Iso.WRG 2s) mit 75°. Bei starkem auflandigen Wind ist das Ein- und vor allem das Auslaufen recht schwierig (und bei entsprechendem Seegang gar nicht möglich). Die maximal erlaubte Geschwindigkeit im Hafen beträgt 3 kn.

Liegeplätze

Yachten liegen an der Innenseite der nördlichen Mole oder an der Westseite der Steganlage. Bei starkem auflandigem Wind macht sich der Schwell an der Steganlage stärker bemerkbar als hinter der Mole. Die Wassertiefe im Hafen beträgt 1,5 – 3,5m.

Da der Hafen als Nothafen deklariert ist, hat das Hafenpersonal das Recht, Fahrzeuge zu verholen, um Platz zu schaffen.

Die Liegeplätze für die Ausflugsboote und das Lotsenboot am Steg dürfen nicht belegt werden.

Versorgung

In dem idyllischen Hafen gibt es nur begrenzte Versorgungsmöglichkeiten. Frischwasser ist bei den Sanitäranlagen. Brennstoff kann man bei der Tankstelle in Allinge bestellen und wird mit einem kleinen Tankwagen angeliefert. Die Hafenlage an der hohen Felsküste macht den UKW-Sprechfunk meist unmöglich.

NV. Landgangslotse

Auf dem 74 Meter hohen Klippenplateau liegt einen Kilometer südlich des Hafens Nordeuropas größter Ruinenkomplex – Hammerhus. Um 1250 erbaut war die Festung viele Jahre lang Zankapfel zwischen König Erik Menved und Erzbischof Jacob Erlandsen, denn wer Hammerhus besaß, hatte die Macht über die Insel. Die Burg wurde so angelegt, dass der Feind erst eine Reihe von Vorwerken einnehmen musste, bevor er die eigentliche Burg erreichte. Die Burg wechselte sehr häufig ihre Besitzer, des öfteren erst nach jahrelangen Belagerungen. Von 1525 bis 1576 war sie von Frederik I. an die Lübecker verpfändet worden, und 1658 musste Hammerhus den Schweden überlassen werden. Aber die schwedische Episode dauerte nicht lange an. Als nämlich der schwedische Oberst Printzenköld den Fehler machte, seine Burg zu verlassen, wurde er von dem Hasler Bürgermeister Peter Olsen und einigen Verschwörern für verhaftet erklärt. Der Oberst wollte flüchten, wurde aber von einem Warnschuss tödlich getroffen. Weil die Verschwörer die Rache der 120 schwedischen Soldaten fürchteten, versuchten sie es mit einem Bluff. Der Bürgermeister zog sich die Uniform des toten Schweden an und ging, von seinen Getreuen umringt, zur Festung. Die Schweden hielten den verkleideten Bürgermeister tatsächlich für ihren gefangenen Befehlshaber und gaben auf.

Mehr als 20 Jahre lang war Eleonora Christina, die Dichterin und Tochter von Christian IV., im sogenannten Mantelturm der Festung eingesperrt, weil sie sich von ihrem Ehemann nicht lossagen wollte. Ihr Mann Corfitz Ulfeldt, mit dem sie schon in ihrer Kindheit vermählt worden war, erfreute sich am dänischen Königshof keiner besonderen Beliebtheit, da er seine Rolle als Schwiegersohn des Königs übermäßig ausgekostet haben soll. Daher musste das Paar nach dem Tod des Königs außer Landes fliehen. Aber die Engländer lieferten die beiden wieder an Dänemark aus. Und die Dänen kerkerten sie in Hammerhus ein. Ihre Flucht durch ein kleines Fenster an der Ostseite, 13 Meter über der Erde, endete tragisch. Die Prinzessin, die zu dieser Zeit etwa 40 Jahre alt war, schleppte und trug ihren kranken Mann bis nach Sandvig, wo die beiden von einem Fischer erkannt und verraten wurden. Fortan wurde jeder in ein anderes Stockwerk des Turmes eingesperrt. In ihren ergreifenden Erinnerungen, die erst viele Jahre nach ihrem Tod erschienen, berichtete die Königstochter über die Gefangenschaft in Hammerhus.

Obwohl die Bornholmer ihre Burg im 18. Jahrhundert als Steinbruch benutzten, ist die Ruine soweit erhalten geblieben, dass die Funktionen der meisten Räume noch nachvollzogen werden können (siehe Grundriss).

Die Brücke bei der Burg gilt als Dänemarks besterhaltene Burgbrücke aus dem Mittelalter. Sie besteht aus zwei spitzen Bögen und einem schmalen Fach an der Stelle, wo ursprünglich eine Zugbrücke über der Schlucht lag.

Westlich der Festungsanlage liegt in einer kleinen Bucht die freistehende, eigentümliche Klippenformation Løvehovederne (Löwenköpfe). Unter den Klippen liegen mehrere nur mit dem Boot erreichbare Grotten. Die größte davon heißt Våde Ovn (Nasser Ofen). Sie ist 55 Meter lang und zwölf Meter hoch. Vom Hafen aus werden Bootsfahrten zu der Grotte angeboten.

Hammerhafen wurde 1891 von den Deutschen als Verladeplatz für Granit erbaut. Die Steine wurden für den Bau des Nordostsee-Kanals verwandt. 1920 übernahm der dänische Staat den heute etwas öde wirkenden Hafen, der viel Platz bietet und idealer Ausgangsort für Wanderungen ist. So ist beispielsweise der Fußweg, der von Hammerhus südwärts durch das Waldgebiet Slotslyngen führt, einer der schönsten Bornholms, ganz zu schweigen von dem Küstenpfad, der sich im Süden bis nach Helligpeder erstreckt (siehe auch Vang und Tegelkås). An zahlreichen Felspartien mit fantasiereichen Namen kommt man auf dem Küstenweg nach Norden vorbei, zum Beispiel Kælderhalsen (Kellerhals) und Studene (Ochsen). Außerdem liegen die Salomons-Kapelle und die Leuchttürme Hammeren fyr und Hammerodde fyr am Küstenweg (siehe auch Sandvig). Die nördlichste Spitze von Bornholm heißt Hammerknoten. Sie wird von dem übrigen Teil der Insel durch eine Talsenke, dem Hammersee, getrennt. So mancher Feldherr hat in der Vergangenheit damit geliebäugelt, aus diesem See einen Kriegsmarinehafen zu machen, da er sehr geschützt liegt. Zar Peter der Große war der erste, der die Idee hatte, einen Kanal von der Ostsee bis zum Hammersee zu graben. Es blieb bei dem Plan. Entstanden ist der Hammersee bereits in der Eiszeit. Wege und Stege führen rund um den See herum. Überall findet man Wegweiser.

Weitere Seen befinden sich nordwestlich des Hammersees, zum Beispiel der Opalsee und der Kristallsee. Moseløkken ist eine arbeitende Steinbruchausstellung (einen Kilometer von der Hammerhus-Burgruine entfernt). Die alten Kräne stehen unter Denkmalschutz.

Hafeninformation

Max. Tiefe 3.6 m

Kontakt

Telefon +45 56 92 23 24
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Webseite https://www.brk.dk

Versorgung

Strom

Wasser

Toilette

Dusche

Tankstelle

Einkaufen

Öff. Verkehr

Fahrräder

Müll

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