Travemünde

Hafen bei Lübeck (Priwall)

Zuletzt bearbeitet 18.01.2023 um 09:48 von Wolfgang Goralczyk, Bine

Breite

53° 57’ 31.9” N

Länge

10° 52’ 46.9” O

Beschreibung

Traditionsreiches Ostseebad und eines der großen Segelzentren in Deutschland.

NV. Hafenlotse

Navigation

Die Ansteuerung der gut betonnten und befeuerten Trave-Mündung bietet Tag und Nacht keine Probleme. Weit sichtbar ist das 118 m hohe Gebäude des Maritim-Hotels, in dem auch das Leuchtfeuer von Travemünde untergebracht ist. Darauf läuft man nachts im weißen Sektor zu, bis das Molenfeuer auf grün umspringt, um dann die Nordmole zu runden.

Vorsicht ist bei den großen Fähren geboten, denen unbedingt Wegerecht einzuräumen ist.

Die zum größten Teil windabhängige Strömung im Mündungsbereich der Trave erreicht selten Geschwindigkeiten über 2 kn, sie setzt allerdings zeitweise gegen die mecklenburgische Küste, was man besonders bei schlechter Sicht beachten sollte.

Liegeplätze

Für Gäste gibt es viele verschiedene Liegemöglichkeiten in Stadtnähe beidseits der Trave.

  1. Der Passathafen (solltiefe 4m) auf der Halbinsel Priwall. Gäste liegen an freien Plätzen (grüne Schilder). Das Hafengeld ist ohne Aufforderung beim Hafenmeister zu entrichten.
  2. Im Rosenhof Yachthafen (ehem. Schlichting-Werft), ebenfalls auf dem Priwall südl. des Fähranlegers. Gastplätze mit grünen Schildern.
  3. Beim Lübecker Yachtclub liegt man zentral, allerdings sind freie Plätze meist Mangelware, und durch den Schwell ist es etwas unruhig.
  4. Große Yachten finden auch Plätze im Yachthafen Sonnenbrücke, östlich des Fischereihafens. Die Wassertiefe beträgt hier 4 – 7m. Sanitäranlagen beim Hafenmeisterbüro sind mit Zahlencode gesichert.
  5. Die gewerblichen Marinas der Böbs-Werft und der Marina Baltica, westlich des Fischereihafens, bieten nicht nur Gastplätze mit 3 – 4m Wassertiefe, sondern auch einen umfangreichen Werft- und Reparaturservice. Der Liegeplatz ist mit dem Werftbüro abzusprechen.

Versorgung

Der mit seiner Kurpromenade teilweise etwas mondäne Badeort bietet beiderseits der Trave gute Versorgungsmöglichkeiten. Bunkerstationen, Yachtausrüster, Segelmacher und den Service der Böbs-Werft und der Marina Baltica.

Zwischen der Priwall-Halbinsel und dem Zentrum von Travemünde gibt es 2 schnelle Fährverbindungen.

NV. Landgangslotse

Jahrhunderte lang hatten die einflussreichen Lübecker Kaufleute dafür gesorgt, dass in Travemünde kein Hafen entstand. 1329 kauften sie den Ort kurzerhand, der ihnen als Festung gut in das Lübecker Verteidigungskonzept passte. In der Praxis hieß dies, dass die Travemünder immer zuerst den Kopf hinhalten mussten, wenn es zu kriegerischen Auseinandersetzungen kam. Nur die in der Nachbarschaft der Festungsstadt lebenden Fischer und Lotsen verdienten an und mit der Seefahrt ihren Lebensunterhalt. Oft leichterten sie voll beladene Schiffe, weil eine große Sandbank vor der Trave-Mündung (die Plate) nicht viel Tiefgang zuließ. Travemünde wurde erst Hafenstadt, als in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts die Dampfschifffahrt ihren Anfang nahm.

1828 eröffnete der englische Raddampfer George V. die erste Schifffahrtslinie für Passagiere. Sie verband Lübeck und Petersburg. Als die englische Linie florierte, engagierten sich auch die Lübecker Kaufleute für die Passagierschifffahrt und gründeten die Lübeck-Petersburger-Dampfschifffahrts-Gesellschaft, in die auch der Zar von Russland investierte. Das Passagiergeschäft expandierte. Bis Mitte dieses Jahrhunderts folgten Linien nach Kopenhagen, Schweden und Ostpreußen.

Die Blütezeit der Fährschifffahrt begann nach dem Krieg und dauert bis heute fort. Neue Schiffbautechniken machten es möglich, dass Travemünde im Laufe von 20 Jahren der größte Fährschiffhafen Europas mit 17 Zielhäfen im Norden wurde. Unter anderem werden Bornholm, Gedser, Göteborg, Kopenhagen und Helsinki angelaufen.

Wer nach Travemünde fährt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er den größten Fährschiffhafen Europas aufsucht. Entsprechend lebhaft geht es hier nicht nur deshalb zu. Vorbeifahrende Handelsschiffe, allerlei Fischbuden, Kioske, Sommerveranstaltungen, der Menschenstrom auf der Uferpromenade und der Autoverkehr machen den Rummel komplett. Dabei soll das andere, angenehme Gesicht der Stadt nicht unterschlagen werden, das ihr den Ruf des eleganten Ostseebades eingetragen hat. Dieser mondäne Teil mit Kurpark und Villen versteckt sich gewissermaßen hinter dem alles überragenden Hotel Maritim. Und wäre die Promenade in der Saison nicht hoffnungslos übervölkert, würde die malerische Häuservorderreihe am Hafen sicherlich auch in einem anderen Licht erscheinen. Die Altstadt und der gelegentlich für Dreharbeiten als Kulisse dienende Bahnhof sind jedenfalls einen Besuch wert.

Den besten (Über-)Blick über die Stadt, die Steganlagen und den Skandinavienkai hat man vom Dachgarten im 35. Stockwerk des Maritim Hotels. Der Blick hat seinen Preis, der allerdings für eine halbe Million Besucher des Dachgartens kein Hinderungsgrund war. Die Spitze des Hotelturmes ist übrigens zugleich der Leuchtturm von Travemünde, dessen 118 Meter hohes Feuer 15 Seemeilen weit leuchtet. Der frühere Leuchtturm vor dem Hotel wirkt im Vergleich zum Maritim zwergenhaft. Museen sind in Travemünde Mangelware – Ausnahmen sind das Seebadmuseum nahe der Kirche und der alte Leuchtturm, der im Sommer zu besichtigen ist. Dafür gibt es aber diverse Freizeiteinrichtungen. Und nicht zuletzt gibt es die Travemünder Woche, nach der Kieler Woche das bedeutendste Segelsportereignis in Deutschland.

Ein weiteres bekanntes Travemünder Wahrzeichen liegt einlaufend an Backbordseite: die Passat. Die 1911 gebaute Viermastbark kann von Mitte Mai bis Mitte September besichtigt werden. Sie gehörte zu den so genannten P-Linern des Hamburger Reeders Laeisz, deren Namen alle mit einem P begannen. Vier Reisen machte die Passat vor 1914 nach Chile, um Salpeter nach Europa zu holen. Bei der fünften blieb sie wegen des Kriegsausbruches in Chile liegen. Nachdem sie französische Kriegsbeute geworden war, wurde sie 1921 nach Deutschland zurückverkauft und fuhr schließlich als Schulschiff der Deutschen Handelsmarine.

Nach der Pamirkatastrophe, 80 Seeleute ertranken 1956 bei dem Untergang des Schwesterschiffes, fuhr die Passat noch einmal über den Atlantik und wurde um ein Haar selbst Opfer eines Sturmes. Mit großer Schlagseite erreichte sie Lissabon. Seit 1960 ist das Schiff Mole und Wellenbrecher des dahinter liegenden Yachthafens in Travemünde.

Der Passathafen ist als Liegeplatz abseits von Touristenrummel, Fähranlegern sowie Industrie- und Werfthallen beliebt und bietet mit den ständig verkehrenden Travefähren eine gute Verbindung zur Stadt.

Seit Februar 2000 befindet sich bei der Lotsenbrücke der Liegeplatz des Seenotrettungsbootes „Hans Ingwersen“.

Hafeninformation

Kontakt

Telefon +494511225230

Versorgung

Strom

Wasser

Toilette

Dusche

Restaurant

Imbiss

Kran

Geldautomat

Internet

Tankstelle

Diesel

Benzin

Einkaufen

Werft

Slipanlage

Kran

Öff. Verkehr

Fahrräder

Müll

Abwasser

Kommentare

Wolfgang Goralczyk, Bine
24.07.2022 18:56
ohennings, BO
Einer der schönsten Häfen die ich kenne!
13.06.2020 05:42

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