Bandholm

Hafen bei Bandholm (Snap-ind)

Zuletzt bearbeitet 21.09.2022 um 13:01 von NV Charts Team

Breite

54° 50’ 18.1” N

Länge

11° 29’ 29.1” O

Beschreibung

Dieser verlassen wirkende Handelshafen war und ist der Verladeplatz für landwirtschaftliche Produkte der Insel Lolland und der Stadt Maribo.

NV. Hafenlotse

Navigation

Die Ansteuerung des befeuerten Hafens ist tagsüber unproblematisch. Als weithin sichtbare Landmarke dient das mächtige Silo am Hafen. Zum Hafen führt eine betonnte 5,6m tiefe Baggerrinne. Hier haben einlaufende Schiffe Wegerecht. Nur die Fähre macht mit ihrem übergeordneten Wegerecht eine Ausnahme.

Liegeplätze

Gäste liegen am besten im westlichen Teil des Handelshafens auf 4m Wassertiefe, denn der Yachthafen und die verschiedenen Kleinbootbrücken sind mit lokalen Yachten belegt und der Fähranleger ist ohnehin für die Sportschifffahrt gesperrt.

Versorgung

Es gibt ausreichende Versorgungsmöglichkeiten (u.a. Brennstoff an der Tankstelle) und viele interessante Ausflugsziele, unter anderem der offene Tierpark gleich beim Hafen.

NV. Landgangslotse

Gemütlich ist der Hafen von Bandholm gewiss nicht, aber dafür idealer Ausgangspunkt für lohnende Ausflüge. Angefangen vom größten Safaripark Nordeuropas bis hin zur Bahnfahrt mit der Museumsbahn von Bandholm nach Maribo eröffnen sich dem Besucher eine derartige Fülle von interessanten Ausflugsmöglichkeiten, dass der ungemütliche Hafen dafür in Kauf genommen werden kann.

Eigentlicher „Störenfried“ für den segelnden Urlauber ist der riesige Getreidespeicher, der schon viele Seemeilen vor Ansteuerung des Hafens auszumachen ist. Die alten Packhäuser im Hafen liefern ein Beispiel dafür, dass funktionelle Bauten nicht unbedingt so hässlich aussehen müssen wie dieser Silo. Mag es noch gelingen, das Monstrum in den ersten Sommermonaten zu ignorieren, wird der Versuch den Betrieb rund um den Betonbau in der Erntezeit zu überhören, scheitern. Während dieser Zeit hilft nur noch eines: flüchten oder einen Bogen um Bandholm schlagen. Schon wegen der guten Ankerplätze in den umliegenden Gewässern dürfte das Ausweichen keine Probleme bereiten. Der Fährbetrieb zwischen Askø und Bandholm bringt ohnehin genügend Unruhe mit sich. Allein die Größe des offensichtlich nicht ausgelasteten Hafens sorgt für eine triste Atmosphäre. Die Sportboote und Getreideschiffe verlieren sich in ihm. Einziger Lichtblick in der Nähe der Anleger und der Fährrampe ist das Haus des Segelclubs, eine ehemalige Räucherkate.

Die größte Attraktion unmittelbar, südöstlich von Bandholm ist natürlich der rund 700 Hektar große Knuthenborg Safaripark. Ein über 20 Kilometer langes Wegenetz, das zu einem großen Teil mit dem Auto oder dem Fahrrad befahren werden kann, macht deutlich, dass dieser Tierpark die üblichen Dimensionen sprengt. Man kann sich leicht vorstellen, was für eine Plackerei um 1870 damit verbunden war, eine über sieben Kilometer lange und zwei Meter hohe Mauer um das riesige Gelände zu errichten. Die Steine dafür sollen aus dem Smålandsfahrwasser kommen. Und wer jetzt sagt, auf so eine „verrückte“ Idee kann doch eigentlich nur ein Engländer kommen, hat recht. Der Brite Eggert Christoffer Knuth legte den für damalige Zeiten gigantischen Park an, der auch heute noch wenig Konkurrenz zu fürchten braucht. Das gilt auch für die Anzahl und Artenvielfalt der Tiere aus allen Teilen der Welt. Hier grasen Antilopen neben dem faul in der Sonne liegenden Vogel-Strauß und sich nach den Blättern der Baumkronen reckenden Giraffen. Nashörner, Zebras, Büffel, Paviane, Gnus, sibirische Tiger, Lamas, Elefanten, Kamele und viele weitere Tiere sind zu sehen. Und was besonders interessant ist: Auf im Park gemieteten Fahrrädern kann man sich in den Bereichen ungefährlicher Tierarten frei bewegen, sich nach Lust und Laune zum Sonnenbad oder Picknick niederlassen. Aber wie gesagt: Nur in den Bereichen ungefährlicher Tierarten! Dabei hat man auch Muße, die vielen Pflanzen des Parks zu betrachten. So stehen Anfang Juni beispielsweise die Rhododendronhecken in voller Blüte. Den ganzen Sommer hindurch ist der Park der äußere Rahmen für Konzerte und andere Veranstaltungen.

Mitten auf dem Areal steht das Schloss Knuthenborg.

Viel Spaß dürfte der Nachwuchs im Spielland des Parkes haben. Eine Besonderheit dieser für Kinder geschaffenen Zone ist die „Mini-Welt“. Wie der Name schon sagt, wurde hier alles, ob Autos, Häuser oder die Eisenbahn, auf Kindergröße zurechtgestutzt. Außerdem sind hier für die Kleinen Ponies zu mieten.

Kinder dürften nicht weniger Freude an einem anderen Spektakel des kleinen Ortes haben, einer Fahrt mit dem Oldtimerzug. Wenn der Heizer dem Kessel ordentlich „Zunder““ gibt, erreicht die zwischen Bandholm und Maribo verkehrende Dampflok die Schwindel erregende Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern. Dabei sorgen das Krachen und Rasseln der Wagen, die harten Stempelschläge der schnaufenden Lok und ihr lang gezogener Pfeifton für Eisenbahnromantik. „Alle Tage ist Dampftag“, lautet das Motto der Eisenbahner, die vom dänischen Eisenbahnclub unterstützt werden. Das bedeutet allerdings nicht, dass der Schornstein der alten Lok jeden Tag im Sommer raucht. Nur an drei Wochen im Juli fährt die Museumsbahn zumindest donnerstags, samstags und sonntags. In der übrigen Zeit, von Anfang Juni bis Ende August, rollt das Museum auf Schienen jeden Sonntag von Bandholm nach Maribo. Zwanzig Minuten dauert die Fahrt in den alten Waggons, von denen die ältesten aus der Zeit um 1870 stammen. Insgesamt sind sechs Dampflokomotiven und dreißig Waggons in Betrieb.

Mehrere Sehenswürdigkeiten bietet die acht Kilometer südlich von Bandholm gelegene Stadt Maribo, darunter das Freilichtmuseum im Meinkesvej. Zehn Gebäude geben hier einen Einblick in frühere Zeiten. Die Dorfschmiede aus Majbølle am Guldborgsund wurde an dieser Stelle wieder aufgebaut, ein alter Hof der Insel Falster mit in der Sonne getrockneten Lehmsteinen wiedererrichtet und das frühere Schulgebäude von Christiansminde in das Museum verfrachtet. Auch die einstige Bockmühle der Insel Fejø steht heute hier. Die Mühlenflügel und das Äußere sind erneuert worden, das Innere ist ursprünglich. In einem Schuppen stehen landwirtschaftliche Maschinen und Geräte, die hauptsächlich für den Anbau von Zuckerrüben benutzt worden sind.

Das Schmuckstück der Sammlung ist eine so genannte Lokomobile, eine Art Vorläufer des heutigen Traktors. Das eiserne Ungetüm stammt aus der Pionierzeit der Dampfpflüge und hatte 14 Pferdestärken bei einem Gewicht von 10 Tonnen.

Das Alltagsleben auf Lolland und Falster in der Eiszeit ist eines der Themen des Stifts- und Kreismuseums am Jernbadepladsen in Maribo. Auch die Wikingerzeit, das Mittelalter und das 20. Jahrhundert werden unter diesem Aspekt beleuchtet. Viele Funde aus Hünengräbern sind hier zu sehen, darunter etliche Grabfunde, die aus dem Wald von Frejlev (siehe Nysted) stammen. Den polnischen Landarbeitern ist eine Sonderausstellung gewidmet.

Ebenfalls am Jernbanepladsen befindet sich das Kunstmuseum für Lolland und Falster. Es zeigt Gemälde aus der Zeit von 1754 bis heute und verfügt außerdem über eine große graphische Sammlung.

Der Dom von Maribo gilt als einer der schönsten Bauten des späten Mittelalters. Die frühere Klosterkirche in der Klostergade wurde in der Zeit von 1616 bis 1670 gebaut. Ein im Fußboden eingelassener Grabstein ist letzte Ruhestätte für die Königstochter Leonora Christina, 1698 verstorben. Kunsthistoriker betrachten die 1640 geschaffene Altartafel des Bildschnitzers Henrik Werner als eine besonders gelungene Arbeit. Nördlich des Domes befindet sich die Ruine eines adligen Jungfernklosters, das bis 1621 die Töchter der Reichen beherbergte. Hier mussten sie den Rest ihres Lebens verbringen, wenn es nicht gelungen war, einen standesgemäßen Ehemann zu finden.

Sehenswert ist auch der alte Stadtteil von Maribo beim Markt, der als Beispiel für eine gelungene Stadterneuerung ohne Zerstörung alter Bausubstanz gepriesen wird. Am Markt stehen außerdem das 1857 erbaute Rathaus und die Statue des Dichters und Pfarrers Kaj Munk. Er wurde während des Zweiten Weltkrieges umgebracht, weil er sich als Pfarrer gegen die Besatzungsmacht ausgesprochen hatte.

Wer viel Zeit mitbringt, sollte sich das Gebiet um die Seen von Maribo erwandern. Leider ist die Sicht auf die Seen von den Wegen aus an vielen Stellen durch den dichten Pflanzenbewuchs versperrt. Einen Kilometer südlich des Freilichtmuseums wurden auf einem Parkplatz eine „Naturschule“ eingerichtet, die über das Tier- und Pflanzenleben an den Seen informiert. Von hier aus ist auch der Søndersee zugänglich.

Hafeninformation

Max. Tiefe 4.4 m

Kontakt

Telefon + 45 5495 8066
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Webseite https://www.bandholmhavn.dk

Versorgung

Strom

Wasser

Toilette

Dusche

Kran

Tankstelle

Einkaufen

Slipanlage

Öff. Verkehr

Fahrräder

Müll

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