Hobro

Hafen bei Hobro

Zuletzt bearbeitet 06.01.2023 um 11:47 von NV Charts Team

Breite

56° 38’ 20.1” N

Länge

9° 48’ 19.2” O

Beschreibung

Kleinstadt am Westende des Mariagerfjords mit einem Handels- und einem vorgelagerten Yachthafen.

NV. Hafenlotse

Navigation

Die Ansteuerung des befeuerten Hafens ist Tag und Nacht möglich. Sie erfolgt über ein betonntes mit Richtfeuern und Richtbaken bezeichnetes Fahrwasser. 

Liegeplätze

Große Yachten können im Handelshafen festmachen. Der Handelshafen wird überwiegend für die Frachtschiffahrt freigehalten, große Yachten können hier jedoch in Absprache mit dem Hafenmeister festmachen.

Versorgung

Gute Versorgungsmöglichkeiten bestehen in der Ortschaft Hobro. Am Handelshafen gibt es keinerlei Sanitäranlagen. Reparaturmöglichkeiten findet man bei der Holzschiffswerft im Südosten des Handelshafens.

NV. Landgangslotse

Auf dem Wasser ist Hobro Endstation, an Land hat die 10 000 Einwohner zählende Stadt noch eine Reihe von Sehenswürdigkeiten zu bieten. Das herausragende Ziel ist die Wikingerfestung Fyrkat drei Kilometer westlich von Hobro. Sie zählte neben Aggersborg am Limfjord, Trelleborg bei Slagelse und Nonnebakken in Odense zu den vier großen Wikingerburgen, war allerdings die kleinste dieser geometrischen Verteidigungsanlagen. Die Aggersborg war die größte der Wikingerfestungen und gleichzeitig die einzige, die direkt am Wasser lag.

Harald Blauzahn, König in der Zeit von 940 bis 985, wird heute als Bauherr von Fyrkat angenommen. Lange Zeit wurde nach dem Sinn der Militäranlagen geforscht. Inzwischen gilt als gesichert, dass es sich um Zwingburgen gegen Volksaufstände und innenpolitische Gegner handelte. So herrschten um 980 innere Unruhen im Wikingerreich. Sven Gabelbart lag mit seinem Vater Harald Blauzahn in Fehde.

Nach der Entdeckung der vier Burgen mußte das Geschichtsbild über die seetüchtigen Nordmänner, die ausschließlich in dem Ruf brandschatzender Seeräuber standen, korrigiert werden. Galten Verteidigungsanlagen für Wikinger an sich schon als völlig ungewöhnlich, so galt dies erst recht für die mathematische Präzision, mit der die Anlagen nach römischen Maßeinheiten angelegt wurden. Auf Verwunderung stieß außerdem die relativ weite Entfernung vom Wasser bei dreien dieser Festungen.

Die Burganlage ist eine Rekonstruktion. Wie auch die Festung Trelleborg brannte Fyrkat gegen Ende des 10. Jahrhunderts ab und wurde nicht wieder aufgebaut. Der Durchmesser der Ringburg beträgt 120 Meter. Der ursprünglich drei Meter hohe Wall ist 12 Meter breit und von vier Toröffnungen unterbrochen. Die Festung war in vier gleichgroße Viertel eingeteilt und bestand aus zwei hölzernen Hauptstraßen, die in der Mitte des Kreises aufeinandertrafen.

Höchstens 800 Soldaten beherbergten die 16 Holzhäuser, von denen jedes 28,5 Meter lang war. Eines der ellipsenförmigen Langhäuser ist außerhalb des Walles aus schweren Bohlen und Balken nachgebaut worden. Starke Pfeiler stützen im Innenraum das Dach, schräg angebrachte Stämme geben von außen den Wänden Halt. In jedem Viertel waren die Häuser um einen inneren Hof herumgebaut.

Bis heute konnte nicht ermittelt werden, wie es zu dem alles zerstörenden Feuer kam, ob es bei einer Schlacht, ob es von heimlichen Eindringlingen, bei einer bewussten Aufgabe der Festung oder durch eine Nachlässigkeit entzündet wurde.

Mit den frischen Eindrücken beladen, hilft jetzt vielleicht ein Glas Met dabei, sich das Leben und Treiben der Wikinger noch besser vorzustellen. Das wikingerzeitliche Alkoholgetränk wird nahe der Burganlage im Mühlenhof der Fyrkatmühle serviert. 1961 wurde die intakte Wassermühle von Fyn nach Hobro gebracht und genau an der Stelle aufgebaut, wo bis Anfang dieses Jahrhunderts schon einmal eine Wassermühle Korn mahlte. Während des Sommers werden Mühlenrad und Mahlsteine der 1764 erbauten Mühle gelegentlich für die Besucher in Gang gesetzt.

400 Vogelarten sind im „Lille Mølle“‑Vogelpark von Hobro zu besichtigen, der sich außerdem durch seine Blumenpracht auszeichnet.

Einen weiteren Ausflug in die Wikingerzeit bietet das Museum von Hobro in der Vestergade 21, wo die in Fyrkat gemachten Funde in einer Sonderausstellung präsentiert werden. Thema ist auch die Vorgeschichte Hobros. Im übrigen ist die Ausstellung in zwei Bereiche gegliedert, „Das alte Hobro“ und „Das neue Hobro“. Im ersten Bereich stehen Handwerker und Kaufleute im Mittelpunkt, im zweiten die Arbeiter und die Industrialisierung.

Der heute von Ackerland und Heide umgebene Ort zählt zu den ältesten in Jütland, obwohl der Gründungszeitpunkt nicht bekannt ist. Eine erste Siedlung am Ende des Mariager Fjords hat es nach den Schätzungen der Historiker schon vor über 1000 Jahren gegeben. Die Brücke, die hier über den Fjord führte und die Entwicklung zur Stadt beschleunigte, erscheint jedenfalls schon im Stadtwappen von 1584. Bedauerlicherweise zerstörte ein Brand 1813 die ganze Stadt und damit auch die verbliebenen mittelalterlichen Gebäude. Seit alters her war Hobro Hafen für Viborg und Hald. Die Handelsschiffe fuhren im 18. Jahrhundert ‑ vor allem nach Norwegen. Die Flotte wuchs bis 1865 auf bescheidene 20 Schiffe an, aber immerhin liefen zu dieser Zeit fast 300 Schiffe in den Hafen ein, dessen Vertiefung 1913 zu einer lebhaften wirtschaftlichen Entwicklung beitrug. Immer wieder besetzten fremde Truppen die Stadt: 1808 spanische Söldner, 1864 preußische Soldaten und zuletzt die deutsche Wehrmacht. Der Widerstand gegen Hitlers Soldaten kostete viele Einwohner der Kleinstadt das Leben.

Eine Mischung verschiedener Baustile ‑ darunter der spätgotische und byzantinische ‑ ist die Kirche von Hobro, um 1850 ein in seiner Architektur geradezu revolutionäres Bauwerk. Gottlieb Bindesbøll hatte nach dem großen Stadtfeuer den Auftrag erhalten, eine neue Kirche zu bauen, nachdem die alte ein Raub der Flammen geworden war. Durch den Wechsel roter und gelber Backsteine verlieh er den Mauern bis dato in Nordeuropa unbekannte Muster. Auf einer Balkanreise hatte ihn die Ornamentik der Kirchen dazu inspiriert.

Wer alle Kontinente der Welt im Schnellverfahren besuchen will, sollte sich zum 7 Kilometer südwestlich gelegenen Klejstrup See begeben. In zehn Minuten ist die Weltreise nach einem Sprung von Afrika nach Arabien, einer Blitztour durch Sibirien und einer Überquerung der Beringstraße abgeschlossen. 25 Jahre lang hat der Däne Sören Paulsen an seiner Mini‑Welt gearbeitet. Maßstabgetreu schüttete er sie als Insel im Klejstrup See auf.

Acht Kilometer westlich der Stadt befinden sich bei Snæbum eindrucksvolle Ganggräber aus der jüngeren Steinzeit (um 3000 vor Christus). Sie zählen zu den größten des Nordens. Das bekannteste Hünengrab der Gegend ist das Valsgaard­ Grab, fünf Kilometer nordöstlich von Hobro gelegen.

Der Vollständigkeit halber sei auch der größte Wald Dänemarks er­wähnt, obwohl bis zum Rold Skov rund 20 Kilometer Richtung Norden zurückgelegt werden müssen. Idyllische Seen, Hünengräber, Kalk­höhlen, ein Aussichtsturm und viele Sehenswürdigkeiten in dem hauptsächlich aus Nadelbäumen bestehenden Wald ziehen jedes Jahr viele Besucher an. Das gilt auch für die Rebild Hügel im Norden vom Rold Skov. Die Hügel wurden 1912 von ei­ner Gruppe Dänisch‑Amerikaner er­worben. In einem Nachbau des Ge­burtshauses von Abraham Lincoln werden Besucher über das Leben der dänischen Auswanderer informiert.

Hafeninformation

Max. Tiefe 5 m

Kontakt

Telefon +45 9711 3641
Webseite https://www.hobro-baadogfiskerihavn.dk

Versorgung

Strom

Wasser

Toilette

Dusche

Restaurant

Imbiss

Geldautomat

Tankstelle

Einkaufen

Werft

Slipanlage

Öff. Verkehr

Müll

Kommentare

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