Mariager

Hafen bei Mariager

Zuletzt bearbeitet 06.01.2023 um 11:36 von NV Charts Team

Breite

56° 39’ 16.2” N

Länge

9° 58’ 54.9” O

Beschreibung

Kleinstadt am Südufer des Mariagerfjords mit Yacht- und kleinem Handelshafen.

NV. Hafenlotse

Navigation

Die Ansteuerung des Hafens ist Tag und Nacht möglich. Sie erfolgt mit 153° über ein betonntes, mit einem Bakenpaar bezeichnetes Fahrwasser.

Liegeplätze

Gäste sind gern gesehen und finden längseits der Westbrücke des Yachthafens reichlich Platz. Hier ist jedoch das Abfendern bei stürmischen auflandigen Winden schwierig, da die Brücke in mittlerer Höhe keine Leitplanke hat. Im übrigen können Gäste – nach Rücksprache mit dem Festliegern – in freien Boxen liegen.

Versorgung

Der Segelclub bietet gute Sanitäranlagen sowie Frischwasser. Im sehenswerten Ort selbst findet man neben sehr guten Versorgungsmöglichkeiten auch einen Motorenreparaturservice vor.

NV. Landgangslotse

Der alte Fährort, von dem der Fjord seinen Namen hat, ist mit rund 2000 Einwohnern eine der kleinsten Städte Dänemarks ‑ und eine der schönsten. Diesen Ruf hat sie nicht nur ihrem mittelalterlichen Stadtbild zu verdanken, sondern auch der sommerlichen Rosenpracht und den Gärten. Daher trägt sie die Beinamen „Stadt der Rosen“ und „Stadt der Gärten“. Und mit Blick auf den Fremdenverkehr behaupten die Stadträte gerne, dass Mariager eine Reise ins 18. Jahrhundert sei. Die Autos einmal weggedacht und die alte Kleiderordnung hinzugedacht, ist dieser Gedanke durchaus nicht von der Hand zu weisen, zumal sich Mariager mit historischen Kleinoden wie Ebeltoft oder Ærøskøbing messen darf. Darüber hinaus wären allein die naturschöne Umgebung und die Fahrt mit der Museumseisenbahn schon den Besuch des Ortes wert.

Die Armut stand bei der Erhaltung des alten Stadtbildes Pate. Die ständige wirtschaftliche Abwärtsentwicklung im Wettbewerb gegen die mächtigere Stadt Randers im Süden, ließ keinen Raum für große Veränderungen. Dabei hatte der Bau eines Birgittinerklosters um 1430 zunächst einen vielversprechenden Aufschwung eingeleitet. Der Jungfrau Maria gewidmet, verlieh es dem Ort auch seinen Namen: Marias Acker. Zum Bau des Klosters soll der Geiz des Adels beigetragen haben: Glaubt man den überlieferten Geschichten, war es unter Umständen kostengünstiger, die Adelstöchter im Kloster unterzubringen, als sie zu verheiraten, denn so wurde die Mitgift gespart. Weil das Kloster aber dadurch mehr als „Sparkasse“ und weniger als Glaubenshaus diente, sollen die irdischen Vergnügungen höher im Kurs gestanden haben als die klösterlichen Tugenden.

Andererseits ist überliefert, dass die Mönche und Nonnen äußerst strengen Regularien unterworfen waren. So ist wohl am wahrscheinlichsten, dass die Geschichten von den lebenshungrigen Klosterbewohnern wohl eher aus der Zeit nach der Reformation stammen, als das Kloster nur noch als eine Art Heim für unverheiratete Töchter des Adels diente. Jedenfalls zog der Bau des von der Krone begünstigten Stifts Handel und Handwerk nach sich, zumal dem Kloster obendrein auch noch das Privileg eines Freihafens zugesprochen wurde.

Aber die Reformation führte zum wirtschaftlichen Fiasko. Mit der Aufhebung des Klosters wurde der Lebensnerv der Stadt getroffen. Der Adel gab Mariager auf und Feuersbrünste um 1600 bedeuteten endgültig die Verarmung des Städtchens, deren Einwohner sich während der folgenden Jahrhunderte mit Kalk‑ und Ziegelbrennerei mühsam über Wasser hielten. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts begann sich die Lage in bescheidenem Rahmen zu verbessern.

Der Marktplatz ist geeigneter Ausgangspunkt für einen Rundgang: Zu den schönsten der alten Bauwerke zählt hier der alte Kaufmannshof im Zentrum des Städtchens in der Kirkegade. Das Museum von Mariager, eine Kunstgalerie und der Gemeindehof befinden sich in dem aus dem 18. Jahrhundert stammenden Haus. Von der imponierenden Galerie auf der Rückseite des Vorderhauses konnten die Kaufleute das Geschehen im Hof überblicken. Funde aus dem Altertum sowie haus‑ und landwirtschaftliche Geräte sind im Museum zu sehen.

Der 1983 renovierte Postgården unmittelbar nördlich des Kaufmannshofes ist zum Wahrzeichen der Stadt geworden. Das Fachwerkgebäude aus dem 18. Jahrhundert beherbergt heute ein Hotel und ein Restaurant. Bis Mitte des vorigen Jahrhunderts wohnten hier die Pfarrer des Städtchens. In unmittelbarer Nachbarschaft beobachtet ein auf dem Giebel des Rathauses stehender Kranich das Treiben auf dem Marktplatz. Er ist das Symbol der Stadt. Auch am 1822 erbauten Rathaus machte sich positiv bemerkbar, dass neue Bauvorhaben mit den bescheidenen Mitteln der Stadt nicht zu realisieren waren. Weil das Geld für ein neues Rathaus nicht ausreichte, wurde das alte 1914 um eine Etage erhöht ‑ wie man sieht, eine gelungene Notlösung. Ein Stück weiter nördlich ist die Tür des 1735 erbauten „Bugges Gaard“ in der Havnegade bemerkenswert, wahrscheinlich eine ehemalige Kirchentür. Biegt man vom Rathaus nach Süden in die Fuglsanggade ein, gelangt man vor der Straßengabelung rechterhand zum Apothekergården, auch Schmiedehof genannt. Wie einige der alten Gebäude der Stadt ist es auf gewölbten Kellern aus dem 15. Jahrhundert er­richtet. Ursprünglich stand hier ei­nes der Gästehäuser des Klosters und 1816 wurde hier die erste Apo­theke der Stadt eröffnet. Die heute noch existierende Apotheke, ein paar Schritte weiter südlich im Havnedalvej, gibt es seit 1871 und das gegenüberliegende Spritzenhaus ist schon seit 1850 Domizil der Feuerwehr.

Rechts in die Sognsgade ab­biegend, kommt man an deren Ende zum Mariagerhof. Ein Treppenstein trägt die Inschrift: „Bokellmann A=0 1766″‚. Weiter schnurstracks Rich­tung Westen ist der Kirchenhof an der Ecke Kirkebacken/Klostergade nächste Station. Der Platz am frühe­ren Stadttor wurde einst von einem Bach durchschnitten. Im Hof befand sich zunächst eine Seilerei und spä­ter eine Färberei. Bemerkenswert sind die zweistufig geschnittenen Linden, wie sie aus französischen Gärten bekannt sind.

Über die Klostergade Richtung Süden, die Kastanien Allee und den Klosterstien erreicht man die Reste der einst gewaltigen Klosteranlage (Modell im Museum) und die Klosterkirche. Nur ein Gebäude (heute Amtsgericht) und die Kirche sind ge­blieben und geben bei weitem nicht den Eindruck von der ursprünglichen Größe des Bauwerks wieder. Trotz der finanziellen Unterstützung des übrigen Jütlands konnte die kleine Gemeinde Kirche und Klosterge­bäude nicht instandhalten. Bei Re­staurierungen wurde außerdem viel in historische Bausubstanz der Kirche zerstört. Im Innern des Gotteshauses wurde jedoch Wertvolles bewahrt: So besitzt die Kirche zum Beispiel ein Grab Christi, eine Holzfigur des toten Christus in einem Sarg. Er zählte zu den Requisiten der katholischen Kirchenspiele, mit denen es nach der Reformation genau so eine Ende hatte wie mit dem despotischen und geldgierigen Bischof Stygge Krumpen, der es geschafft hatte, sich im Laufe seiner Regentschaft 50 Wirtschaftshöfe anzueignen. Nach der Reformation musste sich der verhasste Kirchenmann eine Weile mit König Christian 11 das Gefängnis teilen und wurde schließlich in der Kirche von Mariager beigesetzt, wo nicht nur schwarze Schafe ihre letzte Ruhestätte fanden. Viele Adelsfamilien hatten ihre Grabstätten in der Kirche. So liegt hier auch Otto Krumpen begraben, der 1520 den Feldzug gegen die Schweden leitete.

Am nördlichen Ende des Klosterstiens erinnert das Haus am Schlagbaum an den Wegezoll, der an den sieben Schlagbäumen der Stadt entrichtet werden musste. Der gegenüberliegende Brauhof aus dem Jahr 1876 wurde vor wenigen Jahren renoviert. Weiter Richtung Osten ist auf dem Eichenplatz der einstige Grundriss der nicht mehr existierenden St. Peters Kirche aus dem 12. Jahrhundert durch Steine sichtbar gemacht.

Geht man auf dem Rückweg zum Hafen an Rathaus und Markt vorbei, gelangt man zum Löwenkopf, einer Quelle vom Maren Finds Dal (Tal). Über lange Menschenketten wurde das Löschwasser von hieraus eimerweise bis zum Brandort weitergereicht. Am Löwenkopf beginnt auch der Wanderweg zum 110 Meter hohen Aussichtspunkt und Grabhügel Hohøj, von dem sich weite Teile des Umlandes überblicken lassen (drei Kilometer südöstlich der Stadt). Der Sage nach soll die für jütländische Verhältnisse geradezu alpine Erhebung von einem vorgeschichtlichen Volk geschaffen worden sein ‑ um einen Schatz zu vergraben. Mehrfach suchten Schatzjäger, die nicht an eine Sage glaubten, nach diesem Schatz. Auch deutsche Soldaten, deren Befehlshaber sich in den Kopf gesetzt hatte, den angeblichen Schatz zu bergen, gruben 1864 vergeblich danach.

Als „schönste Eisenbahnstrecke Dänemarks“ gilt der 17 Kilometer lange Schienenweg der Museumsbahn von Mariager nach Handest. Der Bahnhof für die alten Dampfloks und die betagten Waggons befindet sich gleich westlich des Hafens. Der Eisenbahner‑Verein verfügt nach eigenen Angaben über eine besonders umfangreiche Lok‑ und Waggonsammlung, die ausschließlich von Hobby‑Eisenbahnern gewartet und gefahren wird. Alltags schnaufen die eisernen Dampfloks daher selten durch die sehenswerte Landschaft südwestlich von Mariager. Dafür gibt der Stationsvorsteher an Wochenenden um so häufiger das Pfeifsignal zur Abfahrt.

Eine Reihe weiterer Ausflüge lassen sich von Mariager aus unternehmen, beispielsweise zu den Ganggräbern bei Kastbjerg (fünf Kilometer westlich von Mariager). Die Grabstätten stammen aus der jüngeren Steinzeit. Das Restaurant „Landgangen“ am Hadsundvej (einen Kilometer nordöstlich des Hafens) bietet Fjordblick. Ein Supermarkt am Hafen sorgt für Einkaufsmöglichkeiten.

Regelmäßig verkehrt eine Fähre zwischen Mariager und Stinesminde.

Hafeninformation

Max. Tiefe 4 m

Kontakt

Telefon +45 2339 3967
Email Please enable Javascript to read
Webseite http://www.mariagersejlklub.dk

Versorgung

Strom

Wasser

Toilette

Dusche

Restaurant

Imbiss

Kran

Geldautomat

Tankstelle

Einkaufen

Werft

Slipanlage

Öff. Verkehr

Fahrräder

Müll

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