Vesterø Havn

Hafen bei Vesterø Havn

Zuletzt bearbeitet 21.02.2023 um 10:33 von NV Charts Team

Breite

57° 17’ 48.2” N

Länge

10° 55’ 25” O

Beschreibung

Beliebter Fischerei- und Fährhafen an der Westküste der Insel Læsø.

NV. Hafenlotse

Navigation

Die Ansteuerung des befeuerten Hafens ist Tag und Nacht möglich. Sie erfolgt von Nordwesten über ein mit zwei grünen Tonnen bezeichnetes Fahrwasser mit einer Solltiefe von 3,5 m. Nachts weist ein Richtfeuerpaar mit 136° (je Iso.R) in den Hafen. Gut freihalten muß man sich von den Riffgebieten „Rønne Rev“ im Norden und „Læsø N.W. Rev“ westlich des Hafens. Beachten sollte man auch den Fährverkehr, da die Fähre in der Zufahrt des Hafens wegen ihres Tiefgangs kaum Ausweichmöglichkeiten hat.

Liegeplätze

Das südliche Hafenbecken wird während der Saison für die Sportschifffahrt freigehalten. Hier liegt man auf Wassertiefen von 2,9m an Grundgeschirren mit festen Heckleinen oder längsseits im Päckchen. Das Fischereibecken im Norden sollte von Yachten nicht genutzt werden.

Versorgung

Am Hafen befinden sich außer den üblichen Sanitäranlagen auch Brennstoff, eine Kutterwerft und sehr gute Möglichkeiten der Lebensmittelversorgung. Darüber hinaus eignet sich das Dorf hervorragend als Ausgangsort für umfangreiche Fahrradausflüge über die sehenswerte Insel.

NV. Landgangslotse

In Vesterø liegen rund 60 Fischkutter und mehrmals täglich legt die Fähre aus Frederikshavn hier an. Ein großer Parkplatz, ein paar Lagerhäu­ser und Fischerhütten, eine Motorenwerkstatt, eine Werft sowie ein Slip bestimmen das Bild im alten Fischerhafen. Die Liegegebühren er­reichen fast die stolzen Summen der Anholter und Skagener Hafenpreise und die Sanitäranlagen entsprechen dem Standard. Also nichts Heraus­ragendes? Im Gegenteil! Die flache Insel Læsø hat außer einer überaus reizvollen Landschaft eine Reihe von sehenswerten Dingen zu bieten, zum Beispiel die feinen Sandstrände von Holtemmen östlich des Hafens. Der einzige Haken ist, dass die mei­sten Ausflugsziele nicht so nah am Hafen liegen wie das Seefahrts‑ und Fischereimuseum. Man muss sich also etwas Zeit nehmen, um die Insel kennenzulernen. Weil Læsø fast überall platt wie eine Flunder ist, eig­net sie sich ganz hervorragend für Fahrradtouren.

Doch zuerst zum Fischerei‑ und Seefahrtsmuseum am Hafen, das die enge Verbindung der Inselbewohner auf der Insel Læsø zum Meer seit über 1000 Jahren ver­deutlicht. So werden hier die Lebens‑ und Arbeitsbedingungen aus den frühen Tagen des Fischfangs und der Seefahrt bis hinein in die Gegenwart aufgezeigt. Mit kleinen Jollen und einfachem Fanggerät begaben sich die Männer während des Mittelalters mit dem sogenannten Doppelhaken auf Dorschfang. Nach dem Bau des Hafens in Vesterø im Jahr 1872 und in Østerby 1905 wurde die Fischerei die wichtigste Erwerbsquelle auf der Insel. Immer mehr wurde nach Langusten gefischt. Die Beziehung zum Meer ist übrigens auch im Inselnamen verankert. Die Ureinwohner tauften Læsø nach dem siebenköpfigen Meeresgott Ægir ‑ auch Læ genannt.

Während des Mittelalters war die Handelsschifffahrt für Læsø von ebenso großer Bedeutung wie der Fischfang, wobei aus Meerwasser gewonnenes Salz das wichtigste Handelsgut war. Eine beachtliche Flotte kleiner Schuten transportierte außerdem landwirtschaftliche Güter nach Norwegen. Die gewerbliche Salzgewinnung führte jedoch in ein ökologisches Desaster und ist ein Sinnbild für die Folgen der Umweltzerstörung. Weil man für die Salzherstellung Feuerholz in großen Mengen benötigte, wurde der Baumbestand der gesamten Insel vernichtet. Das geschah, obwohl man die zerstörende Wirkung der Abholzung erkannt hatte. 1536 verbot Christian III. den Bau von neuen Salzkesseln, „da der Wald dadurch verunstaltet werde … und das Land somit im Laufe der Zeit durch den Sand verheert sey“. Das Verbot der Salzkocherei 100 Jahre danach kam zu spät. Die Zerstörung des Waldes hatte nicht nur zur Folge, dass kein Salz mehr durch Sieden hergestellt werden konnte, sondern begünstigte den Sandflug auf Læsø derart, daß große Ackerflächen nicht mehr zu bewirtschaften waren. Ein harter Überlebenskampf setzte ein. Viele Menschen verließen die Insel und viele Männer heuerten auf fremden Schiffen an, während die Frauen die verbliebenen landwirtschaftlichen Flächen bearbeiteten und mit einfachem Gerät in Ufernähe Fischfang betrieben. Es heißt, dass die Frauen nirgendwo in Dänemark während des späten Mittelalters so viel Selbstbewusstsein entwickelten wie auf Læsø ‑ und die Männer so wenig zu sagen hatten. So besaßen die Frauen in vielen Fällen den Kaufbrief für den Hof und demonstrierten auch durch die Tracht ihren Stolz.

Strandgut wurde zu einer der wichtigsten Einnahmequellen, wobei man den Læsøern nachsagt, dass sie dem Schicksal durch irreführende Leuchtfeuer ein wenig nachhalfen. Immerhin strandeten auf den gefährlichen Untiefen bei der Insel von 1850 bis 1900 fast 700 Schiffe. Und wer den Schiffbruch überlebte, durfte nicht sicher sein, auch das Zusammentreffen mit den Inselbewohnern zu überleben, die es lieber sahen, wenn es keinen rechtmäßigen Eigentümer des Strandgutes mehr gab. Holz und Eisenbeschläge waren bei der Einrichtung der bäuerlichen Kleinbetriebe sehr begehrt. Erst die Dampfschifffahrt und die bessere Navigation beendeten die Strandräuberei.

Das Holz eines gestrandeten Schiffes findet sich auch im 300 Jahre alten Museumshof „Hjemstavnsgården“ wieder, dem wohl bekanntesten Gebäude der Insel Læsø. Das aus Tang und Grassoden bestehende unförmige Dach, das nach einer komplizierten Technik gedeckt wurde, verleiht dem Bauernhof ein eigenartiges Aussehen. Ein gut gebautes Tangdach hält mehrere hundert Jahre lang und hat gegenüber strohgedeckten Häusern den Vorteil, dass es im Sommer stärker kühlt und im Winter besser wärmt. Jedenfalls ist ein Besuch dieses Museums unbedingt zu empfehlen. Der älteste Gebäudeteil ist die „Bryggers“ (Waschküche, eigentlich Braustube), wo die Balken rauchgeschwärzt sind. Hier wurde nicht nur Bier gebraut, sondern auch Brot gebacken. Wegen des Holzmangels wurde der Ofen mit Heidekraut beheizt. Durch ein Loch im Dach zog der Rauch ab. Im „Bryggers“ bewahrte man auch die meisten Arbeitsgeräte auf.

Der Museumshof gehörte wahrscheinlich einem Kapitän, da er größer als die meisten Höfe auf der Insel ist und über eine Altenteilswohnung verfügt. Über 800 historische Stücke sind im Museumshof ausgestellt, alte Möbel, altes Geschirr, Tabakpfeifen, Lampen, eine Silber‑ und Bernsteinsammlung sowie alte Fotografien zählen dazu. Die im Museum gezeigte Tracht der Insel soll der Strandung der dänischen Königin Margrethe I. im 14. Jahrhundert zu verdanken sein. Aus Dankbarkeit für ihre Rettung soll sie den Frauen der Insel die Tracht geschenkt haben. Die feinen Stoffe dafür brachten die Seemänner aus der Fremde mit. Noch immer wird die Tracht bei den Auftritten der Volkstanzgruppe von Læsø getragen. Die Anfertigung der Tracht ist heute ein ausgesprochen kostspieliges Vergnügen.

Direkt beim Museum steht eine betriebsbereite Bockmühle, wie sie einst zu vielen Höfen der Insel gehörte.

In der Windmühle wurde das Getreide für den eigenen Bedarf und die Fütterung der Tiere gemahlen. Rund acht Kilometer müssen bis zum Heimatmuseum in der Nähe des Dorfes Byrum zurückgelegt werden. Auf der Fahrt über die Insel lassen sich eine Reihe weiterer tanggedeckter Häuser bewundern.

Wer nicht genug Zeit mitbringt die gesamte Insel zu erforschen, dem sei zumindest der kurze Ausflug in die „Kærene“, die faszinierende Heide- und Sumpflandschaft im Südosten von Vesterø, empfohlen. Ähnliche Landschaftsstriche finden sich an mehreren Stellen der Insel, die nur zu einem Drittel landwirtschaftlich genutzt wird und zu großen Teilen von Moor‑ und Heidelandschaft geprägt ist.

In Hafennähe befindet sich ein großes, unregelmäßiges Nadelbaum‑Labyrinth zwischen dem Kokkeblomster und dem Plantagevej. Es wurde in Verbindung mit einem Landschaftspflegeprogramm angelegt und ist wegen seiner bewusst asymmetrischen Formen im Zeitalter der Flurbereinigung eine Augenweide.

Der Untergrund von Læsø besteht aus gewaltigen Lehmschichten, die sich am Boden des Eismeeres vor der Eiszeit ablagerten. Diese Schichten bilden unter der ganzen Insel eine zusammenhängende, wellige Fläche, fast überall im Niveau mit der heutigen Meeresoberfläche. Læsø war eine fest mit Jütland verbundene Landzunge, bis in der Steinzeit eine Landsenkung eintrat und Læsø unter der Meeresoberfläche verschwand. Aber vor 4‑5000 Jahren hob sich nur die Landspitze Læsø wieder aus dem Kattegat, während die Landverbindung zu Jütland unter dem Wasser blieb. Die Insel hebt sich jedes Jahr immer noch wenige Zentimeter aus dem Meer.

Aufgrund des Wald‑Raubbaus gab es bis 1920 auf der Insel fast keinen Waldbestand mehr. Das hat sich durch Anpflanzungen geändert. Inzwischen ist der üppige Wald sogar für einige der Landschaftsstriche kennzeichnend. Typische Bäume sind die Birke und die Waldkiefer. Ein Paradebeispiel für eine gelungene Anpflanzung ist die 1929 angelegte „Læsø Klitplantage“ (siehe Plan), wobei jedoch das Ziel, die einzigen Kiefernwälder von Læsø wiederentstehen zu lassen, noch nicht erreicht ist.

Mehrere markierte Wanderwege durchziehen das auch von Wiesen, Heide und Dünen geprägte Gebiet, das drei Kilometer östlich des Hafens Vesterø beginnt.

Für Vogelkundler ist Læsø ein Paradies. Besonders im Süden eignen sich die Landschaften der vorgelagerten Inselgruppe Rønnerne (Færøn, Lagerøn, Kringelpøn und Hornfiskrøn) für Vogelbeobachtungen. Das unter Naturschutz stehende Gebiet darf nur zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Rønner‑Bus oder der Rønner‑Kutsche besucht werden. Der Bus ist nichts anderes als ein von einem Traktor gezogener, geschlossener Wagen. Interessanter ist die Fahrt mit den vierspännigen Kutschen.

Idealer Aussichtspunkt für Naturbeobachtungen ist der Aussichtsturm bei Ørnklit am Ostrand der Læsø Klitplantage. Ein Kuriosum ist der venezianisch anmutende, 17 Meter hohe Turm im Süden von Byrum. Der „nach oben strebende“ Holzschuhmacher Thorvald Hansen baute diesen Turm Anfang des Jahrhunderts. Es war ein Hobby von ihm, alles Erdenkliche auszumessen. Als er eines Tages damit beschäftigt war, die Höhe des Skagener Leuchtturmes zu bestimmen, kam er auf die Idee einen eigenen Turm zu konstruieren und zu bauen. In dem oberen Teil des heute einem Verein gehörenden Læsø‑Turmes können Inselbesucher die Umgebung durch ein großes Fernrohr betrachten.

Die Mitte des 13. Jahrhunderts erbaute Kirche von Byrum und Vesterøs Südkirche (drei Kilometer südwestlich) sind die sehenswertesten und geschichtsträchtigsten der vier Inselkirchen. Die Kirche von Byrum schmückt eine dreiflüglige, gotische Altartafel aus der Zeit um 1450. Bei Restaurierungsarbeiten fand man 1959 unter dem Fußboden 273 Münzen aus der Zeit von Valdemar II. und Christoffer I. Die kleinere Südkirche von Vesterø ist besonders für ihre Kalkmalereien (Die heiligen drei Könige) aus dem 16. Jahrhundert bekannt. Die große Zahl der Schafe auf der Insel fällt ins Auge. Spinnereien verarbeiten die Wolle direkt auf Læsø und auch die Endprodukte, Pullover und Decken aus Læsø‑Wolle kann man hier erstehen.

Die ehemalige Havnekirke in Vesterø, weithin sichtbare Landmarke, beherbergt heute das moderne Kur- und Wellnesszentrum „Laesø Kur“, in dem es nicht weit vom Hafen auch Tagesangebote für ermattete Seeleute gibt.

Hafeninformation

Max. Tiefe 3 m

Kontakt

Telefon +45 2033 9222
Email Please enable Javascript to read
Webseite https://www.laesoe-havn.dk

Versorgung

Strom

Wasser

Toilette

Dusche

Restaurant

Imbiss

Kran

Geldautomat

Tankstelle

Einkaufen

Werft

Slipanlage

Öff. Verkehr

Fahrräder

Müll

Kommentare

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