Gager

Hafen bei Mönchgut

Zuletzt bearbeitet 22.09.2023 um 10:08 von NV Charts Team

Breite

54° 18’ 39” N

Länge

13° 40’ 58.6” O

Beschreibung

Geschützter Fischerei- und Sportboothafen in der Hagenschen Wiek.

NV. Hafenlotse

Navigation

Die Zufahrt zum Hafen erfolgt durch eine betonnte aber unbefeuerte Rinne (Solltiefe 4m). Mit Mindertiefen wegen Versandung muss gerechnet werden.

Liegeplätze

Gäste nutzen freie Plätze an der Westpier oder dem Nordsteg. Am Molenkopf muss der Liegeplatz für das Fahrgastschiff frei bleiben. An der Südpier können die beiden westlichen Stege genutzt werden. Festgemacht wird an Heckbojen auf Wassertiefen über 4m.

Bei nordwestlichen Winden ist mit Schwell im Hafen zu rechnen.

Versorgung

Direkt am Hafen befinden sich moderne Sanitäranlagen, Strom, Trinkwasser und ein Kaufmann.

NV. Landgangslotse

Verstreut liegen die reetgedeckten Häuser des Ortes am Fuß der grasbewachsenen Berge des rügenschen Südzipfels Mönchgut. Die sanften, großteils baumlosen Hügel rund um den 66 m hohen Bakenberg werden als Weideland für Schafherden genutzt. Viele der Häuser präsentieren sich in alten Bauweisen. Sogar das Buswartehäuschen der kleinen Ortschaft ist mit Schilfrohr gedeckt. Weniger erbaulich ist der Campingplatz direkt am Hafen und die von Fischern gezogenen Zäune. Allerdings bietet der Campingplatz weitere sanitäre Anlagen, Trinkwasser und einen Kaufmann.

Auf dem ehemaligen Werftgelände befindet sich die noble Ferienhaussiedlung „Mönchgut Living & Spa“. Nun als Gästelounge gehört dazu auch das bei Hafenliegern ehemals beliebte Restaurant.

Ob die Fürsten von Putbus um 1290 etwas für ihr Seelenheil tun wollten oder froh waren, die wenig fruchtbare Südostspitze von Rügen für einen guten Preis los zu werden, ist nicht überliefert. Jedenfalls wechselte das Land zu dieser Zeit in die Hände der Mönche des Klosters Eldena (siehe: Greifswald Wieck). Den Kuttenträgern wird unter anderem gefallen haben, dass sie ihr Gebiet vom „Rest der Welt“ ohne großen Aufwand abtrennen konnten. Ein kurzer aber tiefer Graben an der schmalen Landverbindung nördlich von Baabe reichte, um sich nicht mehr auf die Finger schauen zu lassen. Dass es ihnen dabei aber sehr wohl um profane Dinge wie den Profit ging, hatten sie bereits bei der Gründung des Marktfleckens Greifswald bewiesen.

Lange Zeit abgeschottet von der übrigen Entwicklung auf der Insel, gerieten die Mönchguter in den Ruf eigenbrötlerisch, ja sogar hinterwäldlerisch zu sein. Man mokierte sich über ihre Mundart und das sture Festhalten an den Traditionen. Man sagte ihnen sogar nach, nie die Zeit genau angeben zu können, weil sie so langsam sprächen, dass darüber immer eine Minute vergehe. Das gelte besonders für die Männer. Der Pfeifenrauch sei manchmal alles, was sich an ihnen bewege. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts kleideten sie sich traditionell mit  ihrer Tracht, die im Göhrener Museum  anzuschauen ist. Eine modisch angezogene Mönchguterin lief außerdem Gefahr, nicht geheiratet zu werden, war doch an der Mütze der Tracht zu erkennen, ob sie noch Jungfrau oder schon vermählt war. Und bei gerade einmal 700 Einwohnern im Jahr 1800 hatten sich solche Extravaganzen schnell herumgesprochen.

Die feste Kleiderordnung für alle möglichen Gelegenheiten und Zustände (zum Beispiel Hochzeit oder Trauer) gehörten ebenso zum Leben wie eingefahrene Riten. Das Hochzeitsfest war beispielsweise durch eine Reihe von Verhaltensregeln bestimmt. Ein Händedruck des Brautpaares auf dem Kirchhof, ein tränenreicher Abschied der Braut vom Elternhaus (wenn dabei auch das Dorf verlassen wurde) und die Trennung beider Geschlechter kurz nach der Trauung waren Bestandteil der Zeremonie. In Gesellschaft der anderen Frauen trank die Frischvermählte zunächst Warmbier mit Rosinen, bevor der gemeinsame Festschmaus begann – nach festgeschriebenen Versen und Handlungen. Die Hochzeit konnte mit Vorbereitungen gut und gern zehn Tage dauern. Dazu gehörte auch, dass die geladenen Fischer die zum Hochzeitsmahl benötigten Fische fangen mussten, was sie nur taten, wenn ihnen reichlich Verpflegung und alkoholische Getränke mit auf den Weg gegeben wurden.

Trotz der kleinen Zahl der Halbinselbewohner blieb Mönchgut lange Zeit eine eigene, aus nur neun Dörfern bestehende Welt aus lauter Bekannten und Verwandten. Man lebte in der Hauptsache vom Fischen, Feldarbeit und vom Lotsendienst auf den Schiffen, die zwischen Pommern und Rügen hindurchsegelten. Die Orte Göhren, Thiessow und Lobbe teilten sich den Lotsendienst, der ein hartes Brot sein konnte, weil die Lotsen nach ihren strengen Gesetzen auch bei schwerer See die Schiffe erreichen mussten.

Die Sage erzählt von einem Lotsen, der mit seinem Boot in der Nacht vor der Mönchguter Küste fischte. Da tauchte wie aus dem Nichts ein riesiges, dunkles Schiff vor ihm auf und eine Stimme, die keinen Widerspruch duldete, befahl ihm, an Bord zu kommen. Auf Deck stehend sagte eine große dunkle Gestalt nur einen Satz: „Bring uns zum Sund“, danach war Totenstille, bis der Lotse die äußerst schwierige Aufgabe gelöst hatte, bei Nacht die Untiefen des Greifswalder Boddens zu umschiffen. Die hünenhafte Gestalt übernahm das Ruder wieder und gab kurz darauf den Befehl zum Ankern. Noch vor dem Tageslicht wurde der Lotse an Land gebracht. Als er in das Ledersäckchen blickte, das ihm der große Mann in die Hand gedrückt hatte und dort einen fürstlichen Lohn vorfand, wusste er, wen er gelotst hatte: Störtebeker.

Wer mehr über Erzählungen, Traditionen und Lebensweisen der Mönchguter wissen will, wird sich wohl auf den Weg nach Göhren ins Museum machen müssen. Ein schöner Wanderweg führt direkt an der Hagenschen Wieck entlang zum nordöstlichen Middelhagen. Von Middelhagen (Schulmuseum und Büttnerhaus) führt eine Wanderstrecke schnurstracks in das Seebad Göhren. Der schöne Umweg längs des Strandes ab Lobber Ort bietet sich ebenfalls an. Am Fuße des Kliffs von Lobber Ort liegt ein beeindruckender Findling in einem Blocksteinfeld. Im Gegensatz zu anderen Findlingen an der Küste ragt der 17 Kubikmeter große Stein 90 Prozent aus dem Wasser.

Über Göhren schreibt der bekannte Chronist der Insel Rügen Johann Jacob Grümbke in seinen 1805 erstmals erschienenen „Streifzügen durch das Rügenland“, dass der Ort teils auf einer Anhöhe, teils in einer Vertiefung liege. Das Dorf sei ziemlich groß und meist von Lotsen bewohnt. Die gesamte Küstenregion werde das Peerd genannt, weil sie für die Schiffer auf See wie eine Pferdegestalt aussehe.

Der Fußmarsch nach Groß Zicker, dem nächstgelegen Hafen, ist nicht weit. Er führt von Gager direkt nach Süden die Kahlen Berge hinauf und am höchsten Aussichtspunkt auf Mönchgut (66 m hoher Bakenberg) vorbei. Ob zu Fuß oder per Schiff ist dieses über 800 Jahre alte Dorf unbedingt einen Besuch wert. Das um 1720 erbaute „Pfarrwitwenhaus“ zählt zu den ältesten erhaltenen Gebäuden der Region und beherbergt heute ein Museum. Auf dem Weg über die Anhöhen bei Gager kommt man an den Resten einer abgerissenen Mühle vorbei, darunter zwei gut erhaltene Mühlensteine.

Ebenfalls per Fußmarsch (ca. 30 min in östlicher Richtung) gelangt man zu den seewärtigen Badestränden südlich von Lobbe an der Ostküste der Halbinsel.

Hafeninformation

Kontakt

Telefon +49 1795 160 104
Email Please enable Javascript to read
Webseite http://marina-gager.com/

Versorgung

Strom

Wasser

Toilette

Dusche

Internet

Einkaufen

Slipanlage

Öff. Verkehr

Fahrräder

Müll

Kommentare

Martina / Martin Teterra, CONZISKA
Marina OK Man macht an Heckbojen fest.
16.06.2022 14:29
Guntram Auer, Karlchen
Schöner kleiner Hafen. Gute Sanitäranlagen. Man kann eine schöne Wanderung über den Hügel nach Groß Zi Kerr machen.. dort gibt es ein gutes Resto
15.08.2020 21:25

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