Stagnieß
Hafen bei Ückeritz





Breite
54° 0’ 0.7” NLänge
14° 2’ 46.3” OBeschreibung
Gemütlicher Hafen mit 44 Gastliegeplätzen in landschaftlich schöner Umgebung am Ostufer des Achterwassers.
NV. Hafenlotse
Navigation
Durch die nicht befeuerte Zufahrt empfielt die Ansteuerung nur tagsüber. Von Norden oder Westen kommend, bleibt die Untiefentonne „Wussow W“ an Backbord liegen. Von hier aus steuert man mit ca. 60° auf die beidseitig durch Spundwände geschützte Zufahrtsrinne.
Liegeplätze
Der eigentliche Hafen befindet sich am östlichen Ende eines 600m langen und 30m breiten Einschnittes. Gastplätze auf 1–2,2m Wassertiefe sind in ausreichender Zahl vorhanden.
Versorgung
Es gibt Sanitäranlagen und eine Restauration, ein Naturcampingplatz, ein Hafenimbiss, sowie Einkaufsmöglichkeiten und Bahnanbindung im Ort Ückeritz.
NV. Landgangslotse
Leider ist die Bebauung der Hafenvorfeldes inzwischen unmittelbar an das Ufer herangeführt, was die bisherige Idylle etwas trübt.
Im Wesentlichen ist Stagnieß ein Campingareal, ein Forsthaus und ein hölzernes Caféhäuschen und viel, viel Wald. Am Steg des kleinen Restaurants werden Paddel- und Ruderboote vermietet: eine gute Gelegenheit, ins nördliche Ueckeritz zu pullen (eine halbe Seemeile) und den schilfbewachsenen Küstenstreifen aus nächster Nähe anzuschauen.
Am Ufer geht ein Pfad entlang und durch den schönen Buchenwald führt ein Wanderweg nach Ueckeritz. Der Wald schirmt Stagnieß vom Verkehrslärm der „Bäderstraße“ ab, die Wolgast mit den Usedomer Seebädern verbindet und rund einen Kilometer vom Hafen entfernt liegt. Überquert man die im Sommer sehr belebte Straße und setzt den Fußmarsch nur einen weiteren Kilometer Richtung Nordosten fort, liegt einem der weiße Ostseestrand zu Füßen.
Ein Naturlehrpfad führt an der Ostseite des Wockninsees vorbei. Er vermittelt Wissenwertes über die verschiedenen Vegetationszonen rund um den See und gibt Einblicke in die Entwicklungsstadien. Erst durch Verlandungen wurde der Wockninsee im Laufe der Zeit von der Ostsee abgeschnitten. Ursprünglich befand sich sogar eine Verbindung zum Meer an dieser schmalen Landbrücke der Insel Usedom, deren schmalste Stelle unmittelbar östlich von Zempin liegt.
Ueckeritz ist nie ein mondänes Seebad gewesen. Wie Zinnowitz galt es unter der SED-Herrschaft als Vorzeigeurlaubsort für Arbeiter und Angestellte. Sieht man vom 600 Plätze zählenden Konzertplatz ab, gibt es hier keine besonderen Sehenswürdigkeiten.
Im Gegensatz dazu findet man weiter östlich drei mondänere Urlaubsorte vor, die äußerlich schon zu einem einzigen Touristenort verwachsen sind: Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck. Stagnieß und Kamminke sind die idealen Standorte für Ausflüge zu diesen Seebädern der Insel Usedom, zumindest solange wie es in den Bädern selbst keinen Sportboothafen gibt. Dabei bietet Stagnieß gegenüber Kamminke den Vorteil der schnellen Bahnverbindung von Ueckeritz zu den staatlich anerkannten Erholungsorten, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus dem Boden schossen. Bis dahin bedeckte ein dichter Wald das Gebiet und lediglich das Bauerndorf Neuhof und das Fischerdorf Ahlbeck bildeten zwei kleine Siedlungen an dem dünn besiedelten Küstenstreifen.
Ahlbeck wurde um 1830 zum Vorreiter des Dreiergespanns Bansin-Heringsdorf-Ahlbeck, nachdem in Swinemünde der Startschuss für die neuen Modebäder gefallen war. Die Aristokraten, die Hochfinanz und die wohlsituierten Künstler gaben sich hier ein Stelldichein. Diese neue Form der Sommerfrische galt als besonders schickes Vergnügen. Später gesellten sich die „gewöhnlichen Reichen“ hinzu, die hinter ihren adeligen Vorbildern nicht zurückstehen wollten. Aber auch berühmte Literaten wie Gorki, Tolstoi und Fontane erholten sich hier.
Schon früh gewann das verbotene „schwedische Baden“ – sprich Nacktbaden – immer mehr Anhänger. Die Polizei hatte ihre Not mit dem Kassieren der Strafgelder, da so mancher der Ertappten leichtfüßig davon sprintete, während die Ordnungshüter auf dem weichen Sand mit ihren schweren Stiefeln nicht folgen konnten.
Inzwischen hat sich das Bild so sehr gewandelt, dass wohl bald der nackte Ordnungshüter vom bekleideten Strandgänger Strafgeld kassiert. So abwegig ist dieser Gedanke nicht, weil die Textilfreunde schon beklagen, daß die FKK-Anhänger immer mehr „Landgewinnung“ betreiben, während ihr Strandbereich zusammenschrumpft.
So manche der feudalen Prunkbauten hatten während der SED-Zeit stark gelitten. Die oft im Jugend- oder Kolonialstil gehaltenen Villen präsentieren sich heute wieder in alter Schönheit.
Eine gute Möglichkeit, die drei Seebäder in einem Rutsch kennenzulernen, bietet die gepflegte, zehn Kilometer lange Strandpromenade, die alle drei Urlaubsorte miteinander verbindet.
Während in Bansin das Tropenhaus zu den Sehenswürdigkeiten zählt, sind es in Heringsdorf die Sternwarte am Sportplatz, der Kunstpavillon auf der Westpromenade und die Maxim-Gorki-Gedächtnisstätte in der Maxim-Gorki-Straße 17. Der sich im Jahr 1922 in Heringsdorf von einem Lungenleiden erholende sozialistische Schriftsteller lebte hier zurückgezogen, um nicht auf Schritt und Tritt auf die Aristokraten zu treffen, denen er aufgrund ihres schmarotzenden Lebens den Kampf angesagt hatte.
Ein kultureller Mittelpunkt ist das Heringsdorfer Kulturhaus, während die 1898 erbaute Seebrücke Ahlbecks Sehenswürdigkeit Nummer eins ist. Leider präsentiert sich das auf Pfählen ins Wasser gebaute Holzhaus nicht mehr in ursprünglichem Zustand. Früher verfügte das Hausüber über zwei Stockwerke, eines für regnerisches Wetter und eines für die Sonnentage. Einen schönen Anblick bietet das renovierte, historische Brückenrestaurant zweifelsohne dennoch. Und auch die davor an der Strandpromenade stehende Uhr ist ein weiteres ansehnliches Überbleibsel aus den goldenen Tagen des Seebades, als noch mehrere Seebrücken mit Holzgebäuden den Strand schmückten.
Dass es in allen drei Orten nicht an Kureinrichtungen fehlt, versteht sich von selbst, wobei Ahlbeck besonders für seine Solekuren bekannt ist. Die feinsandigen, steinfreien Strände entlang der gesamten Usedomer Außenküste bleiben allerdings die Hauptattraktion. Kein Strand zwischen Lübeck und Flensburg kann da mithalten, zumal sich zwischen Bansin und Koserow ein nicht minder schöner Wald längs der Strände erstreckt.
Zu den bedeutendsten Naturschutzgebieten Usedoms zählen das Moor und der Weiher mitten im Wald nordwestlich von Bansin. Das Gebiet ist von Menschen unbeeinflusst, weil das Moor hier weder entwässert noch davon Torf gewonnen wurde. Der Weiher entstand vermutlich kurz nach der Eiszeit, als ein großer Eisblock (Toteis) nach dem Rückzug der Eismassen hier langsam zusammenschmolz.
Beim Tropenhaus in Bansin beginnt ein ausgeschildeter Naturlehrpfad. Er führt im Naturschutzgebiet Mümmelkensee zu einer Höhe, von der man See und Moor überblicken kann.
Hafeninformation
Kontakt
Telefon | +45 38 3752 5214 |
Versorgung

Strom

Wasser

Toilette

Dusche

Imbiss

Fahrräder

Müll

Abwasser
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