Greifswalder Oie

Hafen

Zuletzt bearbeitet 29.11.2023 um 12:15 von NV Charts Team

Breite

54° 14’ 37.4” N

Länge

13° 54’ 26.8” O

Beschreibung

Kleiner, geschützter Nothafen im Südwestteil der Insel Greifswalder Oie.

NV. Hafenlotse

Navigation

Ein Anlaufen ist Tag und Nacht möglich. Die Ansteuerung des Hafens erfolgt ab der Tonne „Oie/Hafen“, westlich der Insel, mit 110° durch das betonnte Fahrwasser direkt in den Hafen. Vor dem Hafen ist der Grund außerhalb des Fahrwassers steinig.

Liegeplätze

Der Hafen darf nur bei widrigen Verhältnissen (z.B. Sturm, techn. Schäden, Krankheit) für die Dauer eines Tages angelaufen werden. Der Hafenmeister ist zu informieren.
An der festen, 20 m langen Pier im Süden des Hafenbeckens liegt der Seenotrettungskreuzer.
Hinter der Westmole liegt man auf 4 m Wassertiefe an Festmachertonnen. Es gibt jedoch keine Poller zum Festmachen und man benötigt ein Beiboot, um an Land zu kommen.

Versorgung

Sanitäranlagen sowie Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten gibt es auf der Insel nicht.

NV. Landgangslotse

Mit einer einfachen „Hausbesetzung“ gab sich die Nationale Volksarmee der ehemaligen DDR nicht zufrieden. Sie besetzte gleich die ganze Insel Greifswalder Oie, verjagte die Bauern und machte sich’s gemütlich. Ist der Bauschutt und Zivilisationsmüll, den die NVA hier hinterlassen hat, erst einmal beiseite geräumt, hat die Schönheit der sagenumwobenen Insel keine Kratzer mehr.

Einige wenige Betonfundamente von Abschussrampen weisen noch auf ein trauriges Kapitel in der Geschichte der Insel hin, auf die ferngelenkten Raketenwaffen der Nationalsozialisten.

Die Greifswalder Oie war für die Slawen eine heilige Stätte. Allerdings sind sich die Historiker nicht darüber einig, welche Gottheit verehrt wurde, bis die bekehrten Wikinger dem heidnischen Kult ein Ende machten. Bei der Oie soll sich der Sage nach König Olaf Trygvason samt seiner Schatzkiste ins Meer gestürzt haben, als er in einer Seeschlacht gegen eine überlegene schwedische und dänischer Streitmacht keine Chance mehr sah, den Kampf zu seinen Gunsten zu entscheiden. Weil er seinem Gegner außer dem Sieg nicht auch noch die Beute gönnte, nahm er sie kurzerhand mit über Bord und in den Tod.

Bevor es zur letzten Schlacht des Olav Trygvason kam, machte der nach den Überlieferungen hünenhafte Herrscher durch ein abenteuerliches Leben von sich Reden. Nach der Ermordung seines Vaters Trygve geriet der Königssohn im frühen Kindesalter in die Sklaverei, wurde aber als Neunjähriger wiederentdeckt. Schon im Alter von 16 Jahren nahm er an Wikingerzügen teil und kämpfte in England Seite an Seite mit dem Dänenkönig Sven Gabelbart. Nach seiner Taufe in England entthronte er den norwegischen König Jarl Erik Hakonsson und ließ sich selbst krönen. Hakonsson flüchtete zum schwedischen König Olaf Skötkonung.

Gegen den Willen von Gabelbart heiratete er dessen Schwester Tyra. Gabelbart hatte seine Schwester dem Polenkönig Bogislaw versprochen und war nicht mehr gut auf Trygvason zu sprechen, nachdem Tyra aus Polen nach Norwegen geflohen war. Tyra, die bei der Flucht ihre Mitgift zurücklassen musste, drängte Trygvason, die Schatzkiste zu holen. Das gelang ihm, aber auf dem Rückweg erwarteten ihn bei der Oie gleich drei Winkingerflotten: die seines Widersachers Hakonsson, die seines einstigen Kampfgefährten Gabelbart und die des Schwedenkönigs. Trygvason wagte den Kampf trotz der Unterlegenheit und vertraute dabei auf seine größeren Schiffe, die es ermöglichten, die Gegner von oben herab anzugreifen. Sein Schiff „Ormen lange“ (Lange Schlange) war eines der größten jemals gebauten Wikingerschiffe. Aber die zahlenmäßige Überlegenheit der Gegner war erdrückend. Es blieb ihm nur noch eine letzte berühmt gewordene Tat: die Schatzkiste mit ins Jenseits zu nehmen.

Zu Versuchszwecken wurden vor rund 20 Jahren Ponys auf der Insel ausgesetzt, um zu sehen, wie die Tiere in freier Wildbahn überleben. Sie wurden bislang weder gefüttert noch tierärztlich betreut. Außer den Ponys gibt es hier Rehe, eine große Zahl verwilderter Hauskaninchen und Wildschweine.

Es wird die Geschichte erzählt, dass für den Admiral Ehm vor einigen Jahren ein besonders kräftiger Keiler zum Abschuss auserkoren war. Das Tier wurde sogar gefüttert, um in Höchstform vor den Waidmann zu treten. Der Festtagsbraten wurde dem Marineoffizier zunichte gemacht. Ein paar Wilderer kamen ihm mit einer Falle zuvor.

Längs der Steilküste liegen riesige Findlinge, die meisten an der Nordwestküste. Außerdem fallen die verwilderten Gärten auf, in denen gut schmeckende Äpfel und Birnen zu pflücken sind, als Zeugen einer Zeit als sie Insel noch bewohnt war. Auch das Gebäude der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger geht auf diese Jahr zurück. Als Ausgleich für fehlende Versorgungsmöglichkeiten gibt es auf der ganzen Insel außerdem Brombeersträucher. Besonders im Südteil beim Hafen kommen die Früchte reichlich vor.

Hafeninformation

Kontakt

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