Prerow

Hafen bei Prerow

Zuletzt bearbeitet 05.04.2024 um 10:44 von NV Charts Team

Breite

54° 26’ 43.2” N

Länge

12° 35’ 4.1” O

Beschreibung

Kleine Marina im Prerower Strom auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst.

NV. Hafenlotse

Navigation

Die Ansteuerung durch den stark gewundenen Prerower Strom ist nur tagsüber zu empfehlen. Die Solltiefe von 2m wird teilweise deutlich unterschritten (siehe Mindertiefen-NV.Aktuell). Zusätzlich muss mit entgegenkommenden Fahrgastschiffen gerechnet werden, die im engen Fahrwasser viel Raum benötigen und nicht zu unterschätzenden Sog erzeugen (Fahrplan beachten).

Liegeplätze

Aufgrund der Höhe der westlichen Spundwand sollten Sportschiffer dort nicht anlegen, man kommt schlecht an Land.

Der Südkai wird ausschließlich von Fahrgastschiffen genutzt.

Versorgung

Sanitäranlagen sind am Anleger vorhanden. Gute Versorgungsmöglichkeiten bietet der direkt westlich gelegene Ort.

Ausflüge in den westlich Prerows gelegenen Darßwald und zur Seebrücke (Entfernung ca. 1 km) bieten sich an.

NV. Landgangslotse

Das Ostseebad Prerow weist eine Reihe von Parallelen zum benachbarten Ostseebad Zingst auf. So ist es ebenfalls durch einen Strom mit dem Bodden verbunden, verfügt wie Zingst an seiner Nordseite über einen feinsandigen Strand und war als Seefahrtsort zur großen Zeit der Segelschiffe nicht minder bedeutend als das Bad östlich der Meininger Brücke.

Wie in Zingst fingen einige Bauern im 16. Jahrhundert mit selbstgebauten offenen Fahrzeugen an, Seehandel zu treiben. Die Not machte (zum Ärger der Hanse) Seemänner aus ihnen, denn die Äcker auf dem Darß gaben nur karge Erträge her, die zum Lebensunterhalt nicht ausreichten. In wagemutigen Seefahrten bis nach Dänemark und Schweden transportierten sie Fisch und brachten Holz und Torf zu anderen Boddenufern. Von Vorteil war dabei, dass der Prerower Strom an mehreren Stellen zur Ostsee hin geöffnet war. Bekannte Werften entstanden, angesehene Prerower Kapitäne befuhren die Weltmeere aber die aufkommende Dampfschifffahrt stürzte die Prerower zusammen mit der Zingster Bevölkerung in so schwere wirtschaftliche Not, dass viele Menschen auswanderten – in die Städte, an die Nordsee, nach Amerika.

Auch die Parallelen bei der Entwicklung zu Touristenorten sind bei den beiden Bädern augenfällig. An den weit höheren Besucherzahlen ist jedoch schon zu ersehen, daß Prerow ein As mehr im Ärmel hat: das autofreie Landschaftsschutzgebiet Fischland-Darß im Westen des Ortes auch einfach nur als „Darß“ bezeichnet. Sein typisches Merkmal ist der Dünenkiefernwald. Das aber auch von Buchen, Eichen, Fichten, Birken und Adlerfarn bestandene Gebiet ist von Nord nach Süd rund zehn und von Ost nach West an seiner breitesten Stelle rund acht Kilometer breit. Auf den Lichtungen wachsen neben Heidekraut und zahlreichen Beerensorten allerlei Lilien- und Orchideenarten.

Am Rand der markierten Trampelpfade und Wanderwege umrankt Efeu den Wurzelbereich der Bäume, finden sich das Waldgeißblatt und die immergrüne Stechpalme, die aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit hier üppig wächst. Moosteppiche bedecken die jüngeren Strandwälle.

Eine geradezu unheimliche Stimmung geht von den wasserbedeckten Erlenmooren aus. Das zwischen den sich im Wasser spiegelnden Bäumen wachsende Milzkraut läßt die Erlenwälder wie einen undurchdringlichen urzeitlichen Sumpf erscheinen.

So vielfältig wie die Pflanzen- ist auch die Tierwelt des Darß. Wiesel, Marder, Hermeline, Iltisse und Nerze zählen ebenso dazu wie Wildschweine. Außerdem fühlen sich hier Säbelschnäbler, Alpenstrandläufer, zahlreiche Entenarten und Goldregenpfeifer zu Hause.

Noch vor 20.000 Jahren lag das Gebiet unter einer meterdicken Eisschicht, die über einen Zeitraum von 8.000 Jahren allmählich abschmolz. Gleichzeitig stieg infolge des Schmelzprozesses der Meeresspiegel an und ließ vor etwa 4000 Jahren eine Inselgruppe vor der Festlandküste entstehen. Die Wasserflächen dazwischen verlandeten langsam, aber noch vor 1000 Jahren konnten die slawischen Ureinwohner an vielen Stellen mit ihren offenen Booten von den Bodden in die Ostsee wechseln. Und die Küste war weitaus stärker zerklüftet als heute. Nach großen Sturmfluten half der Mensch bei der Verlandung nach, indem er die letzten Verbindungen zwischen Meer und Bodden schloss und schützende Deiche errichtete.

Die Nordspitze des Darß – sie entstand erst in den zurückliegenden 800 Jahren – wurde zum Naturschutzgebiet erklärt. Längs dazu führt eine etwa 6 km lange Betonpiste zu dem ehemals militärisch genutzten Naturhafen Darßer Ort.

Sehenswürdigkeiten sind in Prerow mehrere Kunstgalerien, einige erhaltene Seemanns- und Fischerhäuser und die Seemannskirche mit ihrem alten Friedhof. Maritime Motive auf den verwitterten Grabsteinen erinnern an die Blütezeit als Seefahrtsort.

Das Museum von Prerow bei der Ecke Bernsteinweg und Waldstraße (am Westrand des Ortes) widmet sich dieser Blütezeit ausführlich. Schiffsbilder, Flaschenschiffe, Schiffsmodelle und Navigationsgeräte zeugen von den „Ol’n Tiden“. Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete des Darß, die Fischerei, die alten Bautechniken, die alten Trachten und vieles mehr zählt zu den weiteren Themen.

Hafeninformation

Kontakt

Telefon +49 172 80 97 653
Email Please enable Javascript to read
Webseite https://www.darss.org

Versorgung

Strom

Wasser

Toilette

Dusche

Restaurant

Imbiss

Geldautomat

Einkaufen

Öff. Verkehr

Fahrräder

Müll

Kommentare

Honsa Ehmke, RumSeglerZschornegosda
Landschaftlich tolle Zufahrt im Wechsel Bodden und Fluß
23.09.2021 16:35

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