Sønderborg altes Holzbollwerk

Hafen bei Sønderborg

Zuletzt bearbeitet 11.03.2024 um 12:38 von NV Charts Team

Breite

54° 54’ 33” N

Länge

9° 47’ 4.8” O

Beschreibung

Alte Handelsstadt am Südausgang des Alsen Sund, die, obwohl sie sehr touristisch ist, weiterhin sehr reizvoll ist.

NV. Hafenlotse

Navigation

Die Ansteuerung ist Tag und Nacht unproblematisch. Von Süden kommend, führt das betonnte und befeuerte Fahrwasser von der Westtonne Q(9)15s in den Alsen Sund und zu den Kaianlagen von Sonderborg.

Liegeplätze

Der beliebte Liegeplatz am alten Holz-Bollwerk des Ostufers im Südhafen hat leider den Nachteil, dass die Uferstraße viel Verkehrslärm verursacht.

Versorgung

Sønderborg ist ein beliebter Hafen mit sehr guten Einkaufs- und auch sonst allen Versorgungsmöglichkeiten (u.a. Tankstelle, Zolldienststelle und Bootsreparaturen).



NV. Landgangslotse

Die langgezogene Geschäftsstraße oberhalb des Hafens ist der richtige Ort für Besucher, die einen Einkaufsbummel in geschäftiger Atmosphäre schätzen. Dagegen werden sich der Geschichtsinteressierte in das Schloss Sønderborg und der Ruhesuchende in den Südwald zurückzie­hen. Der Wald ist nicht zu verfehlen, wenn man auf der Strandpromenade den Ort in südlicher Richtung verlässt. Wer nicht an den Holzbrücken nahe der Innenstadt festmacht, sondern im Sportboothafen am Stadtrand, der hat es zum Südwald ohnehin nicht weit muss dafür aber mit einem Fußweg von 20 Minuten in die Stadt rechnen.

Das um 1170 zum Schutz gegen die wendischen Seeräuber zunächst als Burg angelegte wuchtige Schloss be­herbergt ein Museum mit einer umfangreichen Sammlung aus der Geschichte Nordschleswigs, wobei vor allem die Schleswigschen Kriege breiten Raum einnehmen. Ausstel­lungsstücke, die von Ritterrüstungen bis zu mittelalterlichen Wiegen reichen, ermöglichen es, sich ein Bild vom früheren Schlossleben zu machen. Reste der ursprünglichen Burg sind außerdem auf dem Schlossgelände zu sehen. Ein Dach schützt die Ruine vor weiterem Verfall.

Das Schloss Sønderborg ist vielen Menschen durch ein Gemälde bekannt, auf dem König Christian II. als Gefangener abgebildet ist. Er steht an einem Tisch mit einer „Fingerrille“, dadurch entstanden, dass er während der 17jährigen Gefangenschaft ständig mit dem Daumen an der Tischkante entlang wanderte. Tisch und Rille sind jedoch eine Erfindung des Malers Carl Bloch.

Schon zu Lebzeiten des gefangenen Königs entstanden Gerüchte über seine strenge Bewachung im Schloss, wo er in einem winzigen Turmzimmer eingemauert gewesen sein soll. Auf dem Bild von Bloch und in den Geschichtsbüchern lebte diese Legende vom elenden Gefangenendasein weiter. In Wirklichkeit konnte er sich relativ frei bewegen. Eine Kopie des Gemäldes mit der „Fingerrille“‚ hängt im Sønderborger Schloss neben den übrig gebliebenen Teilen des Turmes, den Christian II. bewohnte.

Nur zehn Jahre regierte der König, der 1523 wegen „Unstimmigkeiten“ mit dem Adel vertrieben wurde (siehe auch Nyborg). 1532 kam er in der Hoffnung nach Sønderborg, man würde mit ihm erneut verhandeln. Statt dessen wurde er gefangengenommen, aber ansonsten wie ein König behandelt. Für ihn wurde Bier aus Lübeck, Wein aus Frankreich und Tuch aus Flandern eingekauft. Diese königliche Behandlung hatte Christian II. nach Ansicht mancher Zeitgenossen nicht verdient, war er doch der Initiator des „Blutbades von Stockholm“, einem Massaker an schwedischen Adligen. Der König besiegte 1520 vor Stockholm ein Heer der Schweden, hatte aber Schwierigkeiten, den Widerstand des Gegners in Stockholm zu brechen. Die Stockholmer legten jedoch die Waffen nieder, nachdem ihnen Christian II. Amnestie zugesagt hatte. Auf hinterhältige Weise brach er sein Versprechen, indem er die Anführer aus dem schwedischen Adelsstand zum festlichen Bankett in sein Schloss einlud und dort (einschließlich der Bischöfe) ermorden ließ. Von einem solchen ehrlosen Herrscher enttäuscht, wandten sich so viele dänische Adlige gegen ihren König, daß Christian II. schließlich abdanken musste.

Die Sønderborg, zu Anfang eine Festung, wurde im Laufe der Jahrhunderte mehr und mehr zum Schloss umgebaut. König Christian III. und seine Frau machten aus ihr ein Renaissanceschloss. Das Gotteshaus im Nordflügel ist Dänemarks erste protestantische Fürstenkirche. Sie wird die Kapelle Königin Dorotheas genannt, der Witwe König Christians III. Auf der Empore des ältesten Renaissanceraumes im Norden stehen Zitate aus Luthers Bibelübersetzung.

Bei den jüngsten Restaurierungsarbeiten wurde der Tanzsaal wiederhergerichtet, wo die 23 (dreiundzwanzig!) Kinder des Sohnes von Christian III. getauft wurden.

Das schwere Bombardement der Preußen 1864 überstand das Bauwerk mit den dicken Mauern nahezu unbeschadet. Möglich wurde der Geschützhagel erst durch die Eroberung der Düppeler Schanzen etwa drei Kilometer vor der Stadt. Am 18. April 1864 stürmten die zahlenmäßig den Dänen deutlich überlegenen preußischen Soldaten die Schanzen und entschieden damit den deutsch dänischen Krieg. Nach ihrem Sieg zogen die Preußen in Sønderborg ein, so dass die Stadt bis 1920 unter deutscher Verwaltung stand.

Die Windmühle bei den Düppeler Schanzen gilt heute als nationales Symbol dänischen Verteidigungswillens. In ihr befindet sich ein Museum. Die alten Kanonen vor der Mühle erinnern an die schweren Kämpfe, aber auch daran, dass die Preußen das Land rücksichtslos eindeutschten. So wurde in Südjütland dänisch nicht mehr in der Schule unterrichtet, was natürlich für die Schüler ein Grund mehr war, außerhalb der Schulzeit ihre Muttersprache zu sprechen. Auch auf den Ämtern wurde nach dem Einzug der Preußen nur noch deutsch gesprochen, obwohl viele Dänen keine Silbe der deutschen Sprache beherrschten.

Erst der von den deutschen verlorene erste Weltkrieg und der Versailler Vertrag führten zur Volksabstimmung 1920. Die Menschen des Grenzgebietes konnten jetzt selbst entscheiden wohin sie gehören wollten. Allerdings soll bei der Abstimmung mit „gezinkten Karten“ gespielt worden sein. Für alle in dem Gebiet geborenen Deutschen wurden großzügig Freifahrtscheine bewilligt, ein Vorteil, den die teilweise in Übersee lebenden Dänen nicht hatten. Dennoch zeigte die Abstimmung deutlich, dass die Menschen nördlich von Flensburg Dänen geblieben waren.

Ein weiteres Kapitel in der wechselvollen Geschichte Sønderborgs ist die Seefahrt. Um 1670 erhielt die Stadt die Privilegien der Krone als Verschiffungsort für Als, aber eine Reihe von ungesetzlichen Piratenhäfen behinderten die Entwicklung zur großen Hafenstadt. Im Großen Nordischen Krieg um 1700 verlor die Stadt so manches Schiff. Um 1830 zählte sie zu den größten Hafenstädten Dänemarks. Die Handelsflotte von rund 140 Schiffen wurde jedoch in den Napoleon Kriegen wieder stark dezimiert.

Eine ganz besondere Stimmung herrscht jedes Jahr am zweiten Wochenende im Juli in Sønderborg, wenn rund 400 Reiter und Tausende von Zuschauern sich zum Ringreiterfest versammeln. Das Spiel wird immer noch nach mittelalterlichen Regeln ausgetragen. Der Reiter muss in gestrecktem Galopp möglichst viele Ringe, die an einem Seil hängen, auf einer Lanze aufspießen. Es wird erzählt, dass König Christian Vl. im Sommer 1596 Sieger des Turniers wurde, das aus Anlass seiner Krönung veranstaltet worden war. Um seinen Großmut als Herrscher zu zeigen, trat er den Sieg an den zweitplazierten Markgrafen von Brandenburg ab. Heute sind es meist junge Landwirte, die das einst königliche Spiel am Leben erhalten.

Die rund 30 000 Einwohner zählende Stadt am Als Sund vereint Gegensätzliches: Einerseits sorgen Industrie, Handel und Tourismus für ein besonders lebhaftes Straßenbild und andererseits verbreitet die malerische Lage am Sund eine gemütliche Stimmung. Weite Straßenzüge des historischen Stadtbildes wurden im deutsch dänischen Krieg von 1864 zerstört. Überbleibsel der alten Bebauung sind noch am Hafen zu finden.

Hafeninformation

Max. Tiefe 4 m

Kontakt

Telefon +45 74422765
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Webseite https://www.visitsonderborg.de

Versorgung

Strom

Wasser

Toilette

Dusche

Restaurant

Imbiss

Geldautomat

Internet

Einkaufen

Öff. Verkehr

Müll

Kommentare

Bodo Piening
Eigentlich ein schöner Liegeplatz, sehr innenstadtnah! ABER: Auch bei wenig Wind sehr unruhig und laut, durch Wellen, die an der Kaimauer unter der Uferpromenade zurückschlagen; zudem Verkehrslärm durch die Uferstrasse (Kopfsteinpflaster) ausserhalb der Zeiten, in denen hier eine Fußgängezone eingerichetet ist (Jun. - Aug.). UND: Die Sanitäranlagen gehen gar nicht, in einem Container unter der Brücke untergeracht, ohne Strom und total verschimmelt; so etwas sollte sich Sonderborg nicht leisten!
10.09.2022 16:04
Till Sandtner, Kia Ora
Zum Eis: das kann nicht sein, das gibt es in Kerteminde ;)
09.09.2020 12:18
Gerhard Joachim Frhr. von Plotho , Grautvornix
Man sagt, dass es hier das Beste Eis Dänemarks geben soll❗️
25.07.2020 10:41

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