Skanör

Hafen bei Skanör med Falsterbo (Skanör)

Zuletzt bearbeitet 16.04.2024 um 16:01 von NV Charts Team

Breite

55° 25’ 2” N

Länge

12° 49’ 40.2” O

Beschreibung

Kleiner Fischerei- und Yachthafen, der heute überwiegend von der Sportschifffahrt genutzt wird.

NV. Hafenlotse

Navigation

Ortsunkundigen ist die Ansteuerung nur tagsüber zu empfehlen. Eine gute Landmarke ist der Wasserturm südlich des Hafens.

Liegeplätze

Gäste liegen auf freien Plätzen, die mit dem Hafenmeister abzusprechen sind. Die Kaiplätze im Ostteil des Hafens sind für Fischer reserviert. Die Wassertiefe beträgt 2 – 4m.

Versorgung

Am Hafen selbst gibt es außer dem üblichen Angebot einer guten Marina auch einen kostenlosen Fahrradverleih für die Besorgungen in der Stadt. In diesem gepflegten Ort, ca. 1 km vom Hafen entfernt, findet man neben einem Supermarkt auch andere Versorgungsmöglichkeiten. Gute Busverbindungen nach Trelleborg und Malmö.

STF-Gasthafenstandard

NV. Landgangslotse

„Skanör war das Paradies, Skanör war die Hölle“, soll ein mittelalterlicher Dichter gesagt haben. Und ein anderer Poet schuf den Reim: „Da Christus lod sig föde, stod Lund og Skanör i gröde (Als Christus geboren wurde, erwachten Lund und Skanör zum Leben)“. Auch wenn bezweifelt wird, dass Skanör tatsächlich schon 2000 Jahre existiert, ist die einst herausragende Stellung der Landzunge im Mittelalter unbestritten. Ursache des Aufschwungs der Halbinsel war der ausgesprochen ertragreiche Heringsfang im 12. Jahrhundert, der Grundlage der bis zum 16. Jahrhundert andauernden Entwicklung wurde.

Von Skanör und Falsterbo aus versorgte die Hanse ganz Europa mit Heringen für die Fastenzeit. Während der Fischzüge waren die beiden Orte hoffnungslos überbevölkert, denn Skanör und Falsterbo waren nicht irgendein Zentrum des Heringfangs; die Gewässer vor der Landzunge waren das Fanggebiet schlechthin.

Der große dänische Chronist Saxo beschrieb die Situation sinngemäß folgendermaßen: Jedes Jahr waren die Netze eines jeden Fischers prall gefüllt. Nicht selten waren die Fänge so üppig, dass die Schiffe und Boote gefährlich überladen waren. Es gab Tage, da konnte man die Fische mit bloßen Händen ins Boot schaufeln. Der Hering wurde genau klassifiziert. Es gab 22(!) Qualitätsmerkmale. Fässer mit der besten Heringssorte waren mit einem doppelten Kreis markiert. Die schlechteste Qualitätsstufe war durch zwei Halbkreise gekennzeichnet.

30.000 Menschen – eine für das Mittelalter unglaubliche Zahl – nahmen jedes Jahr am Fischfang, am Einsalzen und an den Heringsmärkten teil. Dem Reichtum durch die immensen Heringsfänge standen die katastrophalen Wohnverhältnisse eines der Menschenansammlung kaum gewachsenen Ortes gegenüber – von den hygienischen Umständen ganz zu schweigen. Aus diesem Blickwinkel ist leicht zu verstehen, dass der Dichter von Skanör als Paradies und Hölle zugleich sprach.

Hier pulsierte in den Sommermonaten das Leben, hier kreuzten sich die Interessen wirtschaftlicher und politischer Macht. Die dänischen Staatseinnahmen wurden zu einem wesentlichen Teil von den Ausfuhrzöllen des Herings bestritten. Daher war es ein besonders harter Schlag für die Königin Margarete, als der Hansetag 1393 in Lübeck den Heringsfang auf Schonen für ein Jahr verbot. Mit dem Heringshandelsverbot wollte die Hanse die dänische Königin dazu bewegen, entschlossener gegen die Piraten vorzugehen, die der Hanse empfindlichen Schaden zufügten. Außerdem stand die Hanse jahrelang als Mittler zwischen den verfeindeten Mecklenburgern und Dänen. Die Feindseligkeiten beeinträchtigten die wirtschaftlichen Interessen der Hanse, da sich Seeräuber die gesetzlosen Zustände auf der Ostsee immer mehr zunutze machten und immer häufiger Hanse-Schiffe überfielen. Also sollte Margarete durch das Fangverbot zum Frieden mit den Mecklenburgern und zum Krieg gegen die Seeräuber gezwungen werden.

Der Streit um das dänische Thronerbe war die Ursache für den Zwist zwischen Dänen und Mecklenburgern. Margarete war es gelungen, ihren Sohn Olaf auf den Thron zu heben. Weil aber der König Johann von Mecklenburg diese Rolle schon seinem Enkel zugedacht hatte, rief er aus Verärgerung darüber 1390 den Kaperkrieg gegen Dänemark aus. Hinzu kam, dass die machthungrige Margarete den schwedischen König Albrecht und seinen Sohn gefangen genommen hatte, nachdem die gepanzerten, unbeweglichen Ritter von König Albrecht der dänischen Streitmacht im Moor bei Falsterbo unterlagen (1389). Albrecht war Mitglied der Mecklenburgischen Herzogfamilie.

Nicht mächtig genug, Dänemark anzugreifen, stattete der Mecklenburger Herzog Johann die Piraten (auch Vitalienbrüder genannt) mit Kaperbriefen aus, um dem Königreich zu schaden. Allerdings drehte Margarete später den Spieß um und bediente sich ihrerseits der Seeräuber. Unter den Vitalienbrüdern war auch der gefürchtete Klaus Störtebeker, der viele Jahre später in Hamburg geköpft wurde und um den sich so manche Legende rankt.

Die Hanse hatte ihre liebe Not, beide Parteien nach jahrelangen Verhandlungen zum Frieden zu bewegen. Dabei hatte sie mit den Schlössern Malmö, Skanör und Falsterbo einen Trumpf in der Hand, der den Hanseaten als Pfand aus dem dänisch-deutschen Frieden von 1370 geblieben war.

Von den Burgen sind heute nur noch Reste erhalten. Nördlich der Kirche des Heiligen Olof liegt der von einem Wassergraben umgebene Ruinenhügel von Skanör, Überbleibsel der zu Beginn des 13. Jahrhunderts errichteten Burg. Von Wällen umgeben, bestand die kleine Festung aus einem Haupt- und einer Anzahl kleinerer Nebengebäude. Hier wohnte der Vogt des dänischen Königshauses, der unter anderem die Steuern eintrieb.

Immer mehr übernahm im Laufe der Jahrhunderte Falsterbo von Skanör die Rolle als Handelsort. Der Vogt zog auf die Burg von Falsterbo um. Das Schloss hatte einen Hauptturm, dessen unterer Teil heute noch sichtbar ist. An den Turm war im Osten ein langes Gebäude angeschlossen. Noch heute ist die Lage dieses Anbaus durch Steine, die früher Teil der Anlage waren, angedeutet. Die Burg war von einer Ringmauer und einem doppelten Wassergraben umgeben. Ein Modell befindet sich im Museum von Falsterbo im Sjögatan, wo Historisches aus der Hansezeit zu bewundern ist. Auch ein Schiffsmodell des 12. Jahrhunderts, dem Beginn der Blütezeit der Halbinsel, ist ebenso ausgestellt wie Modelle des Leuchtturms von 1796 und des alten Kippfeuers, in dem ein offenes Kohlefeuer brannte. Der Leuchtturm auf der Ule Nabbe im Süden von Falsterbo signalisierte den Schiffen das gefährliche Flach am Øresund (siehe auch Höllviken, Falsterbokanal). Mit der 1843 installierten Linsen-Vorrichtung aus Frankreich ist das Feuer immer noch ausgestattet. Zum Museum gehört auch der schöne Hof des Andreas Lundberg von 1653, der heute teilweise als Schifferhaus des 19. Jahrhunderts eingerichtet ist.

Wegen verheerender Brände in Skanör und Falsterbo sind von der mittelalterlichen Bebauung nur noch die Kirchen voll erhalten: die mit Votivschiffen ausgestattete Kirche des Heiligen Olof in Skanör und die Kirche der Heiligen Getrud in Falsterbo. Das Gotteshaus von Skanör ist bei der Burgruine am Nordende des Ortes zu finden. Kommt man über den Straßendamm vom Hafen, biegt man in den Östergatan (dritte Querstraße links) ein und gelangt dann nach einem Kilometer zu den Sehenswürdigkeiten. Die alte Bockmühle am Straßendamm zwischen Hafen und Ort ist im Sommer zeitweise dem Publikum zugänglich.

Kirche, Museum und Schlossruine von Falsterbo liegen am Südende der Ortschaft Falsterbo. Es empfiehlt sich, über den fünf Kilometer langen Spazierweg des Flommens Naturreservates, direkt an der Øresundküste entlang, zum Leuchtfeuer von Falsterbo zu laufen (siehe Plan), um von dort aus die drei Sehenswürdigkeiten aufzusuchen. Der Spaziergang durch das Naturschutzgebiet ist ein überaus beeindruckendes Naturerlebnis. Wer allerdings nicht die Zeit für einen Spaziergang mitbringt, kann die Buslinie ab Bangaangen benutzen (siehe Plan) und bis zur Endstation an der Post von Falsterbo fahren, wo ein weiteres Museum steht, dessen Besuch sich lohnt: das Zugvogelmuseum. Da zahlreiche Zugvogelschwärme jedes Jahr im Naturschutzgebiet Station machen, ist dieser seichte Küstengürtel hervorragendes Beobachtungsgebiet für Ornithologen. In der Vogelwarte von Falsterbo neben dem Museum werden jedes Jahr zahlreiche Zugvögel beringt.

Falsterbo aufzusuchen lohnt sich schon deshalb, weil hier im Südteil das alte Straßennetz noch erhalten ist. Die ältesten noch erhaltenen Gebäude in Falsterbo und Skanör gehen auf das 17. und 18. Jahrhundert zurück, beispielsweise das Rathaus am Raadhustorget (1778) unweit der Burgruine in Skanör. Feuersbrünste ließen vom ursprünglichen Skanör nicht viel übrig. Zur Vermeidung von Bränden erhielt der Ort ein großflächiges Straßennetz.

Mit ihren Villengebieten und Ferienhäusern der gehobenen Preisklasse ist die Halbinsel Schlafstadt von Malmö und Urlaubsort. Rund 40 Kilometer Sandstrand, Golfplätze, Reit- und Wanderwege machen Skanör und Falsterbo zu beliebten Reisezielen.

Skanörs Gastgifvargaard (am Mellangatan im nördlichen Skanör unweit von Kirche und Rathaus) ist nicht nur für die hohe Schule der Kochkunst berühmt, sondern auch für eine tägliche Zeremonie während der Sommermonate. Die Gänse üben dabei gewissermaßen den Gang von ihrer Wiese bis an den Kochtopf, angeführt von einem Gänseburschen und einer Gänseliesel. Wer sich den Gänsemarsch anschauen will, muß am frühen Nachmittag (um 15 Uhr) zur Stelle sein.

Hafeninformation

Max. Tiefe 3.5 m

Kontakt

Telefon +46 40 47 11 88
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Webseite https://www.skanorshamn.se/

Versorgung

Strom

Wasser

Toilette

Dusche

Restaurant

Imbiss

Kran

Geldautomat

Internet

Einkaufen

Slipanlage

Öff. Verkehr

Fahrräder

Müll

Abwasser

Kommentare

Hartmut, Lifedream
Schöner Hafen mit tollen Schwimmstegen, belebte Umgebung, super Strände und Schwimmmöglichkeiten Netter Hafenmeister
09.06.2023 17:45
Jörg, LINA
Die Steganlagen sind neu gestaltet worden. Die alten Holzstege und die Dalben wurden abgerissen und neue Schwimmstege mit Ausleger installiert. Teilweise an der Pier kann man teilweise mit Heckboje festmachen.
29.05.2023 17:48

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